Survive - RR7349

Review

Wer die famose Netflix-Serie „Stranger Things“ gesehen (und zwangsläufig verschlungen) hat, dem werden die Klänge von SURVIVE aus Austin, Texas, bekannt vorkommen. Dessen Mitglieder Kyle Dixon und Michael Stein haben nämlich den Soundtrack zu der Erfolgsserie beigesteuert – und damit einen wahren Überraschungshit gelandet.

SURVIVE – mehr als ein Soundtracklieferant

Dass der derzeitige Erfolg, und die damit einhergehende Aufmerksamkeit, mitnichten ein Zufall ist, sondern das Ergebnis harter Arbeit, macht das nunmehr vorgelegte Album „RR7349“ umso überzeugender. Daher zum eigentlichen Kern: Der Musik von SURVIVE. SURVIVE bieten auf „RR7349“ überaus gelungenen, experimentellen Synthie-Pop. Keine ausufernden Klanglandschaften, sondern neun verspielte, aber eingängige Elektrotitel, die Assoziationen an die Labelkollegen von ZOMBI hervorrufen: Dabei sind SURVIVE allerdings weitaus flockiger unterwegs, als die Space Ambient-Heroen ZOMBI.

„RR7349“ – voller Zitate und Anspielungen

Und um nochmal den Bogen zurück zu „Stranger Things“ zu schlagen: Die Art und Weise, wie in dieser Horror-Retro-Fantasy-Serie liebevoll mit Zitaten und Anleihen an die coole Seite der 1980er Jahre – von Dungeons&Dragons, über E.T. bis zu den Goonies – umgegangen wird, findet sich auch in der Arbeit von SURVIVE wieder. SURVIVE zitieren nämlich ebenso umsichtig, wie gekonnt: Da findet man natürlich die allgegenwärtigen GOBLIN, aber auch John Carpenter klingt aus den neun Kompositionen deutlich hervor. Jedoch hat man zu keiner Zeit das Gefühl einem drögen Soundtrack-Schinken auf den Leim gegangen zu sein, denn – Überraschung: SURVIVE bringen auch ein feines Gespür für Songwriting mit.  Das beginnt bereits beim Opener „A_H_B“, der mit seinem stumpfen und mechanischen Rhythmus direkt in die 1980er weist. Mit „High Rise“ hat man sogar einen echten Ohrwurm im Gepäck und der mystische Titel „Sorcerer“ lehnt sich an krautrockige Motive von TANGERINE DREAM an. Das ungewöhnliche „Low Fog“ schließlich versprüht in seiner hypnotischen Einfachheit gar ein wenig BURZUM-Feeling. Damit decken SURVIVE selbst innerhalb ihres musikalischen Biotpos eine ziemliche Bandbreite ab.

Zu keiner Zeit wird man zudem hektisch oder allzu aufgeregt, man bleibt vielmehr die meiste Zeit leicht-poppig. So grenzt man sich auch deutlich von weiteren, aktuell angesagten Synthie-Projekten wie PERTURBATOR oder GOST ab – wenn einem also Apokalypse und Endzeit mal wieder zu viel werden, findet man hier eher den leichten, fluffigen Horror. Ganz sicher ist „RR7349“ damit ein besonderes Schmankerl für alle Liebhaber von elektronischer Musik, aber auch Metalfans mit Sinn für Retro-Synth und Wave-Fans werden vortrefflich bedient.

25.09.2016

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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