Susperia - The Lyricist

Review

Zugegebenermaßen sind SUSPERIA bislang komplett unter dem Radar vom Rezensenten geflogen. Und das obwohl die Norweger mittlerweile fast 20 Jährchen bestehen und in schöner Regelmäßigkeit Alben veröffentlicht haben. Mit „The Lyricist“ bewegt man sich bei Album Nummer Sechs in der Karriere. Dabei dient musikalisch durchaus moderner Metal mit ziemlicher Thrash-Schlagseite als Grundgerüst, aber auch anderen Einflüsse: so finden sich etwa Blasts, aber auch feine Gitarren-Melodien, wechselnder Gesang, der zwischen cleanen Vocals und Growls schwenkt. Vergleiche anzustellen fällt bei diese Mischung gar nicht so leicht. Vielleicht sind LAMB OF GOD oder SYLOSIS Vergleichspunkte, da diese ebenfalls stark im Thrash verwurzelt sind, aber ihren Sound ebennfals mit vielen Einflüssen aus anderen Genres wie Heavy-Metal, Doom, und einer ordentlichen Portion Groove zwischendurch würzen.

 

Geschrieben wird auf „The Lyricist“ keine klassische Novelle, sondern ein Genremix

Man wird gleich als erstes auch netterweise mit diesen Einflüssen bereits im ersten Song „I Entered“ konfrontiert (und sogleich informiert, dass da jemand angekommen ist an der Türe). Und wie! Unter Doublebass-Attacken und einem etwas verschobenen Downbeat, der mit den Erwartungen und Standard-Schemata wie vom Metal gewohnt bricht, geht es los, bevor der Song dann auch noch Blastbeats und lang gezogene cleane Vocals im Wechsel mit Growls feil bietet! Furios und abwechslungsreich, so steigt man gerne ein. Nachfolger „Heretic“ startet recht traditionell, aber mit schon ausgefeilter Gitarrenarbeit und streift kurzzeitig selbst Black-Metal-Bereiche. Titelsong vom Schreiberling, „The Lyricist“ kann dann auch nochmal mit netten Melodien, Abwechslung und sich im Ohr festsetzendem Chorus auch etablieren (und erinnert den Rezensenten in manchen kurzen Momenten beinahe an alte AMON AMARTH in Melodieführung, aus welchen Gründen auch immer).

 

SUSPERIA bieten ordentliche Songs mit noch ein wenig Luft nach oben

Überhaupt hat die ganze Platte durchaus viele kleine Momente und Melodien, die sich festsetzen, allerdings erst nach ein paar Hördurchgängen. Dabei halten die Songs aber erfreulich auch noch ein paar kleine Details bereit, was die ganze Sache nicht zu kurzweilig gestaltet und für Replay-Value sorgt. Somit ist es die Mischung, die die Songs spannend bleiben lässt. Manche etwas un-abwechslungsreiche und langgezogene Songs, die zu sehr im Midtempo rum krebsen  wie „My Darkest Moment“ oder der handwerklich solide, aber auch im Gesamtkontext abfallende „Void“, haben sich leider auch eingeschlichen. Da Songs wie „Come Alive“ oder „Feed the Fire“ zum Ende der Platte dann aber nochmal ordentlich den Boden wischen und das Niveau heben, ist das verschmerzbar. Eine Entschlackung hier und da hätte den Songs vielleicht gut getan, bis auf einen unterschreitet hier keiner die 5-Minuten Marke. Das ist aber meckern auf hohem Niveau, denn hier vorgelegtes ist abwechslungsreich, instrumental im oberen Qualitätssektor anzusiedeln, hat eine angenehm druckvolle und moderne Produktion (die mir allerdings persönlich ein wenig zu steril ist) und tritt ordentlich Arsch für das Genre, was es bedient. Durchaus wert, die Norweger SUSPERIA in Zukunft im Auge zu behalten oder sich nochmal mit dem Backkatalog auseinander zu setzen.

 

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08.03.2018

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