Svartskogg - Helvete 666

Review

Es ist schon schlimm, wie einem das Schicksal manchmal garstige Streiche spielt (diesmal in Gestalt des metal.de-Redaktionsverteilers…). Der eine oder andere Leser erinnert sich vielleicht noch an mein Review zu MASSEMORDs „12 years of mass murder“, in dem ich sehr überschwänglich die nicht vorhandenen musikalischen Qualitäten der Band und vor allem ihren Hang zu schrecklicher Großmäuligkeit und Verlogenheit kommentiert hatte. In einem früheren Review – zur MASSEMORD/SVARTSKOGG-Split-CD – hatte ich bereits die These aufgestellt, dass es sich quasi um ein und dieselbe Band handelt – obwohl das immer wieder gerne verschleiert wird. Jetzt also, als wäre ich nicht schon gestraft genug gewesen mit diesen beiden unterirdischen Releases, noch das Debüt von SVARTSKOGG obendrauf. Vielen Dank.
Aber, eine echte Überraschung!, die Platte kann man hören. Der Drumcomputer fällt nicht so sehr negativ ins Gewicht (Thrash ist ja allgemein eher moderner im Soundgewand), die Gitarren sind ziemlich schmissig und haben an unterhaltsamen Riffs einige auf Lager, und sogar der Gesang geht klar. Letzterer erinnert doch sehr an CARPATHIAN FOREST zu „Black shining leather“-Zeiten und später, was ich allerdings reichlich cool finde. Nett auch, dass die Platte ganz im Gegensatz zu der von MASSEMORD einigermaßen homogen ist, man nimmt ihr also den Wunsch, eine „thrash black metal attitude“ auszudrücken halbwegs ab. Das ändert zwar nichts an der Tatsache, dass SVARTSKOGG mit noch so markigen Sprüchen und sogar mit soliden Songs in sechs Leben nicht an echten Black Thrash heranreichen. Auf den werden wir allerdings auch noch ein bisschen warten müssen, nämlich genau so lange, wie Aggressor von den seligen AURA NOIR braucht, um wieder auf die Beine zu kommen.
Ich verzeichne erst mal eine gute halbe Stunde immerhin hörbaren Thrash im konstant unteren Mittelfeld mit wenigen Totalausfällen, ein beschissenes Booklet (klasse mal wieder: Bandfotos, auf denen man den Musikern nachträglich Tatoos und Armbänder verpasst hat. TOTAL KVLT!) , demonstrativ blöde englische Texte und einen immer noch sehr hohen Unnötigkeitsfaktor. Wer weiß, wenn der Typ so weitermacht hat er vielleicht so in 7, 8 Jahren mal eine Platte aufgenommen, die nach dem Hören nicht in meinen Altpromo-Entsorgungskarton wandert. Aber nur vielleicht.

09.11.2005

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1 Kommentar zu Svartskogg - Helvete 666

  1. Bluttaufe sagt:

    Komische Band, bei der man sich fragt warum muss man so etwas auf CD pressen? Hin und wieder gibt es paar nette Momente doch dann verliert man sich schnell in uninspirierten Geschraddel.
    Für Thrash Metal sind die Songs zu schlecht & zu wenig packend komponiert. Die Drums kommen aus der Konserve und tun ihr übriges die CD aus dem Fenster werfen zu wollen.

    2/10