Tankard - The Morning After / Alien

Review

Galerie mit 27 Bildern: Tankard - Live 2023 in Hamburg

TANKARDs drittes Album von 1988 trägt den bedeutungsschwangeren Titel „The Morning After“, und allein dieser Umstand rückt die Scheibe in die Nähe einiger dramatischer Filme dieser Zeit: „The Day After“, bei dem es um nichts weniger als die Zeit nach dem finalen Nuklearangriff geht, sowie den gleichnamigen Film „The Morning After“, in dem Hauptdarstellerin Jane Fonda eines Morgens neben einem Ermordeten aufwacht, sich an nichts erinnern kann und im Laufe des Films das Geschehene zu rekonstruieren versucht. Ganz so weit ist TANKARDs „The Morning After“ davon gar nicht entfernt, allerdings reicht hier eine durchzechte Nacht und ein verwüstetes Appartment aus, um genügend Spannung zu erzeugen. Hat jeder mal erlebt, und etwas anderes würde man bei den Frankfurter Bierspezialisten eh nicht erwarten.

Und das spiegelt sich auch in der Musik auf „The Morning After“ wider: Hier gibt es das gewohnte Thrash-Brett, das mittlerweile häufig im Midtempo angesiedelt ist, aber durch die flirrenden Gitarrenriffs trotzdem irgendwie immer schnell klingt. Trotzdem hat sich bei den Frankfurtern etwas getan, denn auf „The Morning After“ spielen sie so rifforientiert wie nie zuvor. Zudem gibt es jede Menge geschickte Breaks, die den Tracks eine etwas vertrackte Note verleihen – man höre sich nur einmal „Shit-Faced“ an. Die Band agiert eben routinierter als zuvor, und im Ergebnis stehen längere und vielfältigere Songs. Und auch gänzlich neue Einflüsse haben es auf das Album geschafft, wie beispielsweise das SPERMBIRDS-Cover „Try Again“, ein schicker Fun-Punksong. Flankiert wird der Track vom netten Funsong „F.U.N.“, vom in Überaschallgeschwindigkeit angesiedelten „Mon Cheri“ und vom Mitgröloutro „Einer geht noch…“. Trotzdem: Das Album klingt weitgehend wie aus einem Guss.

Im darauffolgenden Jahr erschien mit „Alien“ eine Fünf-Track-EP, die es quasi als Albumbonus auf „The Morning After“ geschafft hat: Drei neue Tracks, ein ROSE-TATTOO-Coversong „Remedy“ sowie der neuaufgenommene Mottosong „(Empty) Tankard“. Ein Bandklassiker, und natürlich auch ein Highlight auf „Alien“. Die Coverversion von „Remedy“ geht in Ordnung, aber von den neuen Songs schafft es eigentlich nur der titelgebende Opener zu höheren Weihen, während ein Track wie „666 Packs“ eher von seinem kultigen Titel zehrt.

Mit dem Re-Release kann man eigentlich wenig falsch machen, auch wenn es neben der „Alien“-EP keinerlei Bonus gibt: Somit müssen Musik, Coverartwork und alle Texte Argument genug sein. Angesichts der Qualität von „The Morning After“ sollte das aber drin sein.

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29.08.2011

- Dreaming in Red -

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