Teethgrinder - Nihilism

Review

Galerie mit 19 Bildern: Teethgrinder - Summer Breeze Open Air 2019

Die vier Niederländer von TEETHGRINDER veröffentlichen mit „Nihilism“ wieder ein Album, für Leute, die das Leben leicht nehmen und gerne mal den Kopf gegen die Wand schlagen. Das aufgekratzte Quartett verzichtet auch auf ihrem zweiten Album auf offensichtliche Harmonien und lässt die Songs größtenteils von Düsternis und vertrackter Disharmonie bestimmen. Der schrille gutturale Gesang von Jonathan Edwards, der in gediegeneren Momenten eher nach Black Metal klingt, macht den fiesen Halbstünder besonders. Auch musikalisch wechseln die Herren öfter mal ins schwarze Fach („The Pain Exceeds The Fear“), streng genommen klingen sie eigentlich nie ganz lupenrein nach Grindcore. Der wütende Happen „Force Fed Ideologies“ weist grobe Punk-Schnitzer auf und beansprucht endlich auch die Nackenmuskulatur.

„Nihilism“  von TEETHGRINDER ist ein Grindcore-Album, das seine Fühler in alle Richtungen ausstreckt

Um „Nihilism“ ordentlich spielen zu können, benötigt man neben Ausdauer auch ein hohes Maß an Konzentration. TEETHGRINDER machen es sich wahrlich nicht einfach, fordern sich selbst und schicken ausschließlich verzwickte und ständig das Tempo wechselnde Songs ins Rennen. Diese werden lose verbunden von gesprochenen Interludes im Newsstil, die „Nihilism“ eine trostlose, bedrohliche Note verleihen und zumindest dem Hörer Zeit geben, um ein bisschen herunterzukommen. „Pale Flowers“ hebt sich, durch einen immer wiederkehrende aggressive Riff-Drum-Schrei-Kombo, von dem restlichen Material ab. TEETHGRINDER haben hier einen kleinen garstigen Hit versteckt und auch das schon fast progressiv auslaufende „Bite The Hand That Feeds“ beweist eindrucksvoll, was für gute Musiker die vier Herren sind und das hier nicht aus Mangel an Kompetenz so brachial vorgegangen wird.

TEETHGRINDER sind also nicht für Fans von Hau-drauf-Grindcore-Alben, allerdings auch nichts für ästhetisch veranlagte Melodiefreunde. Nein, sie platzieren sich irgendwo dazwischen, genau deshalb wird man überhaupt auf sie aufmerksam. Undergroundig und gleichzeitig anspruchsvoll genug. Kleines Manko an „Nihilism“ ist der Sound, der in den eher bangfähigen ruhigeren Momenten leider viel vom Druck schluckt und die tiefen Töne eher nach hinten drängt – Jabe Piter Faber, ich weiß du bist da! Ansonsten findet der geneigte Hörer mit „Nihilism“ von TEETHGRINDER eine kreative Grindcore-Platte, die sich eben in 2016 eben hinter NAILS und TRAP THEM anschließen muss.

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21.11.2016

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