The Drowning - Fall Jerusalem Fall

Review

„Fall Jerusalem Fall“, das Zweitwerk der vielversprechenden Waliser Doom-Death-Metaller THE DROWNING, bietet wieder reichlich Ohrenfreude für nimmersatte Nostalgiker, die vom Klang früher MY DING BRIDE, ANATHEMA, SERENITY und PARADISE LOST nicht genug kriegen können. Orientierte sich die Band auf dem Vorgängeralbum „When The Light Was Taken From Us“ jedoch noch sehr stark an den Vorbildern, so zeigt sie sich auf „Fall Jerusalem Fall“ eine ganze Ecke eigenständiger, auch wenn sie von echter Experimentierfreude doch ziemlich weit entfernt sind.

Wem der 90er-Sound der oben genannten britischen Genre-Größen gefällt, kann hier eigentlich nicht viel falsch machen. Alles, was man von einem guten Doom-Death-Album erwarten können muss, findet man hier stilecht und sauber ausgearbeitet vor: Elegische Melodiebögen, die sich auch mal in verspieltere Gefilde vorwagen (und so das Herzschmerzmaß nicht überstrapazieren). Tonnenschwere Rhythmusgitarren, die jedoch auch flottere Einschübe nicht scheuen und so die Sogwirkung der Musik unterstützen. Dazu dezente Keyboards und ein Bass, der sich im doppelten Sinne hören lässt. Das einzige kleine Manko ist meiner Ansicht nach die Gesangsleistung, die zwar durch und durch gekonnt dargeboten wird, aber manchmal die Variabilität und die großen Eruptionen, die man bei dieser Art von Musik so gerne erleben möchte, vermissen lässt. An der Produktion habe ich nicht das geringste auszusetzen, im Gegensatz zum Vorgängeralbum haben THE DROWNING diesmal auch hierfür bestens gesorgt.

Was bei der Musik von THE DROWNING nach wie vor etwas fehlt, ist der Kick-Faktor. Was ich damit sagen will, ist Folgendes: Die Musik verspricht große Momente und lässt darauf auch einige folgen, verharrt dabei jedoch stets in ihrer wohlig-schwermütigen Bahn. Hier wäre eindeutig Raum für ein Spiel mit den Emotionen des Hörers, für gnadenlose Durchbrüche. Es ist ein wenig wie mit dem Gesang, THE DROWNING sind eben einen Hauch zu bequem. Wie auch immer, kann ich „Fall Jerusalem Fall“ Genre-Kennern guten Gewissens empfehlen, denn es handelt sich hier um 53 Minuten wirklich guten Doom-Death-Metals, wie er nicht jeden Tag aus dem Hut gezaubert wird.

15.12.2011

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