The Fallen Within - The Day You Died Inside

Review

Oh Mann, bin ich jetzt auf dem Jahrmarkt gelandet? Zumindest die ersten Sekunden entführen einen THE FALLEN WITHIN auf einen mittelgroßen Rummel, mitten ins Diskozelt wo irgendwelch‘ schäbiger Mitt-90er-Party-Techno läuft um die volltrunkene Ü35-Gesellschaft zu bespaßen. Aber halt, da kommen plötzlich harte Gitarren, Breakdowns, Doublebass-Salven und ein saftiger Modern-Metal-Groove angerauscht. Da guckt sicher die feine, äh naja, Gesellschaft dumm aus der Wäsche. Aber nicht nur die, ich auch. „The Day You Died Inside“ mischt hier nämlich munter modernen Metal, Metalcore und eben jenes Dorfdisko-Gedröhne, warum zur Hölle!?

Noch schlimmer wird es aber, da THE FALLEN WITHIN durchaus fähig sind, guten Stoff abzuliefern, ohne pseudo-experimentell zu wirken. Das wird immer dann klar, wenn das hektische Elektro-Gezappel entweder die zweite oder gar keine Geige spielt. Da krachen die Griechen dann brachial von einer Energie-Salve in die nächste. Leider beschränkt sich das auch nur auf Momente des Durchschnaufens, „J.D.S. (Jeffrey Dahmer Style)“ ist hier ein gutes Beispiel für verspielten, aggressiven und gleichzeitig zeitgemäßen Metal. Aber egal, kommen wir zum Besten, was THE FALLEN WITHIN zu bieten haben und das ist mit gewaltigem Abstand Frontmann Steve Al. der  sowohl unfassbar fies Brüllen und schreien kann, gleichzeitig aber auch einen wundersam feinen und vielfältigen Klargesang draufhat – da können sich 95% der Metalcore-Weinerlinge mal ein Scheibchen abschneiden.

Das rettet „The Day You Died Inside“ dann tatsächlich ins Mittelfeld. Natürlich kann musikalisch jeder Experimente wagen wie er will, aber der Trend, Kirmes-Mukke mit modernem Metal zu kreuzen will nicht in meinen Schädel, vor allem wenn es solch billiges Gezappel ist, was für eine Verschwendung für solch einen fähigen Fronter. Achso, ein ganz üblen Ausfall leisten sich THE FALLEN WITHIN noch mit „Everybody Run“, das in seinem schlimmsten Moment richtig schlechte Ami-pseudo-Gangsta-Techno-Beats auffährt. Wer das braucht. Ansonsten machen die Griechen ihre Sache gar nicht schlecht, da sich positiv und negativ halbwegs die Wage halten, rutschen die Herren sogar ins Mittelfeld – aber ein bisschen Kopfschütteln sei mir verziehen.

28.09.2012

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