The Meads Of Asphodel - Sonderkommando

Review

Noch einmal tief durchatmen, dann darf es losgehen. Schon Kollege Falk war von dem letzten Album der britischen Experimental Black-Metaller THE MEADS OF ASPHODEL, gelinde gesagt, nicht besonders angetan – ich habe mir “The Murder Of Jesus The Jew“ nicht angehört und werde es mit großer Wahrscheinlichkeit auch nie tun. Demzufolge kann ich auch keine Vergleiche zwischen dem neuen Wurf “Sonderkommando“ und den Vorgängern ziehen, doch dies erscheint auch nicht wirklich notwendig. Wenn die Jungs um Bandkopf Metatron bereits auf ihren bisherigen Werken rein thematisch, beziehungsweise textlich, dünnes Eis beschritten haben, dann droht dieses auf ihrem fünften Werk endgültig zu brechen.

Das fängt schon damit an, wenn man ein Konzeptalbum über die Todesmaschinerie Auschwitz erstellt, aber sowohl hinsichtlich des eigenen Images als auch der dargebotenen Musik nicht den Eindruck macht, sich wirklich ernsthaft dieses sensiblen Themas anzunehmen. Vielleicht wollen THE MEADS OF ASPHODEL auch einfach nur schocken, doch das beeindruckt heutzutage kaum mehr als ein Verkehrsschild. Im Übrigen haben letzteres bekanntlich auch schon viele Bands versucht. Das mag auch an diversen Stellen sogar ganz gut geklappt haben, doch mittlerweile ist ein solcher Schockmoment bestenfalls lachhaft. Das untermauern die Briten mit beinahe schon traurigen Bandfotos. Was soll das sein? Die Ritter der Kokosnuss behandeln ein Thema, das man heutzutage zweifelsfrei noch mit Samthandschuhen anpacken muss?

Dieses kopfschüttelnde Fragen hält allerdings nur bis zum ersten Durchlauf von “Sonderkommando“ an, denn spätestens dann fragt man sich wirklich, wofür dieser Weichkäse eigentlich gut sein soll. Keine Frage, diese Platte ist experimenteller Natur, dafür aber keineswegs komplex oder verschachtelt, sondern lediglich musikalisch völlig durcheinander gewürfelte Stilmittel, die in Kombination allerhöchstens ein nerviges Gesamtbild vermitteln. Dazu kommt ein eher suboptimales Mastering, was das Ganze an vielen Stellen dann komplett zu Musikpampe verwurstet. Billige Synthie-Klänge und technoartiges Bassgewummer mit hintergründigen “Sieg Heil“-Einspielungen machen weiterhin eben leider keinen besonders ernstzunehmenden, geschweige denn ansprechenden Eindruck („Children of The Sunwheel Banner (Part I)“). Ganz ordentlich erscheint bei THE MEADS OF ASPHODEL praktisch nur der Cleangesang, der etwa beim Opener und Titeltrack dann erscheint, wenn man sich durch eine weitere Hitler-Rede und halbgare Klassik-Passagen gequält hat.

Tatsächlich traf Falk in seiner letzten Rezension eine reichlich treffende Charakteristik, die THE MEADS OF ASPHODEL als schlechtes Black-Metal-Musical auswies. Das trifft auch auf “Sonderkommando“ zu, das in seiner völlig verkorksten und absolut gähnend langweiligen Gesamtdarstellung im Idealfall in eine ähnlich betitelte Abfalltonne gehört.

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04.04.2013

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5 Kommentare zu The Meads Of Asphodel - Sonderkommando

  1. pete sagt:

    Hm, Patrick, vielleicht hättest du dir die Zeit nehmen sollen, dass 55-seitige PDF zu den Inhalten der Songs zu lesen, das die Band auf ihrer Homepage zur Verfügung stellt. Also mal niemandem vorschnell vorwerfen, er hätte sich nicht seine Gedanken über das sensible Thema gemacht…mich berührt das Album auf alle Fälle, aber das Thema ist in Deutschland ja immer noch erfolgreich verdrängt.

  2. Pascal sagt:

    Zu deiner These mit der 55-seitigen PDF: Quantität heißt nicht gleich Qualität.

  3. pete sagt:

    Mein lieber Freund, das ist keine These, geh einfach auf die Seite, lad das Teil runter und lies es, bevor du irgendjemanden hier diskreditierst. Es geht nicht darum, ob ich die Musik mag, es geht darum, dass der Artikel journalistisch schlecht gemacht ist.

  4. Pascal sagt:

    Und mir ging’s darum, dass die 55 Seiten total belangloser Quark sind. Love it or leave it.

  5. Deleted-User sagt:

    Das mit dem schocken scheint ja ganz gut zu klappen, wie dieses Review beweist… Aber jetzt mal ernsthaft- wer sich mit einem Album, aus welchen Gründen auch immer, nicht ernsthaft auseinandersetzen kann, sollte es vermeiden, dazu ein Review zu schreiben, denn dann kommt sowas raus. Ob einem die Musik gefällt, oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen, aber wenn man ein textliches Konzept kommentiert, dann sollte man dieses schon verstanden haben und sich nicht irgendeinen Schwachsinn zusammenreimen. Außerdem hat dieses Review ohnehin keine Aussage, außer, dass sich der Rezensent am Inhalt stößt, die Bandfotos lächerlich findet und ihm die Musik nicht gefällt. Ist das echt alles, was man zu einem derart vielschichtigen Album zu sagen hat?