The Prophecy - Salvation

Review

Zu ihrem bereits vierten Trip in die Abgründe des Doom/Death nehmen uns die aus Yorkshire stammenden Burschen von THE PROPHECY mit und erweisen sich darauf im Vergleich zu ihren früheren Alben erneut gereift. Die knapp vier Jahre, die seit dem letzten Album „Into The Light“ verstrichen sind, hat das Quartett offenbar vorwiegend dafür genutzt, um tief in sich gehen zu können, weshalb der man den enthaltenen Anteil an tiefschürfenden, dezent progressiv anmutenden, emotionsgeladenen Passagen nochmals intensivieren konnte.

In gewisser Weise lassen sich dadurch durchaus Vergleiche zu MY DYING BRIDE herstellen, mit denen man ohnehin eine langjährige Beziehung verbindet, schließlich war man schon vor fast zehn Jahren zum ersten Mal zusammen auf Tournee. Doch anders als ihre bekannteren Landleute haben sich THE PROPHECY nicht dermaßen weit von ihrer Vergangenheit entfernt.

Das zeigt sich bereits im elegischen, von Streichern eingeleiteten, eröffnenden Titelsong, der mich hinsichtlich der Atmosphäre vorwiegend an KATATONIA denken lässt, ohne jedoch der mittlerweile fast schon poppiges Verständnis von Melodik. Das soll aber nicht heißen, dass der Track nicht eingängig wäre, im Gegenteil, der epische, von Matt Lawson mit eleganter Klarstimme vorgetragene Refrain flutscht wie auf Vaseline ins Gehör. Zur vollständigen Wirkung wurde der Track zusätzlich noch mit dunklen Todesmörtel-Passagen aufgepeppt, die für ein gelungenes Kontrastprogramm sorgen. Weniger zugänglich, dafür deutlich progressiver angelegt kommt „Released“ aus den Boxen, das vorwiegend von einem Wechselspiel von hart und zerbrechlich geprägt ist.

In „Reflections“ wird es dann von der Grundstimmung deutlich melancholischer, wobei Matt den Eindruck vermittelt, er würde jeden Moment zu weinen beginnen, so intensiv scheint der Kerl die Nummer verinnerlicht zu haben und darbieten. Doch für Trauer besteht kein Grund, denn THE PROPHECY sind Könner auf ihrem Gebiet und so weiß auch das balladesk startende „In Silence“ zu imponieren, das in weiterer Folge mit herrlich düsteren Doom/Death-Sequenzen durchzogen ist und in einen erneut regelrecht stadiontauglichen Refrain kulminiert.

Mit „Redemption“ setzen die Engländer dann noch einen markanten Schlusspunkt und beweisen nicht nur erneut ihre Kompetenz die Tiefenwirkung von KATATONIA mit der Verspieltheit von „mittelalterlichen“ OPETH und abgrundtiefen Doom/Death-Fragmenten (die hier durchaus von Heroen dieser Ecke wie MOURNING BELOVETH stammen könnten) unglaublich harmonisch zu vereinen, sie schaffen es in diesem knapp über elf Minuten andauernden Epos auch spielend, dem Zuhörer ein Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln.

Musikalisch ganz großes Kino, gleichzeitig aber auch Balsam für die Seele!

13.01.2013

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