The Sorrow - Origin Of The Storm

Review

Galerie mit 20 Bildern: The Sorrow - Deichbrand Rockfestival 2013

Die Band THE SORROW aus der Alpenrepublik Österreich polarisiert. Die Fans schätzen die vier Jungs nicht nur wegen ihrer Live-Performance, während die Gegenpartei die Band als KILLSWITCH ENGAGE-Klon abtut und die positiven Kritiken des Debüt-Albums „Blessings From A Blackened Sky“ absolut nicht nachvollziehen kann.

Diese Spaltung wird sich wohl nach dem zweiten Album „Origin Of The Storm“ weiter festigen, mit dem THE SORROW die europäischen Bühnen im Sturm erobern will. Zwar verspricht die Pressemitteilung, dass die Metalcore-Elemente in den Hintergrund gerückt wurden und sich die Band in allen Bereichen des Metals austobt. Auch das sehr atmosphärische Klavier-Intro „Apnoia“ lässt aufhorchen. Doch schon der erste Song „Where Is The Sun?“ zeigt eindeutig, woher der Wind weht. Bläst dem Hörer in den ersten Sekunden noch ein fieses Stakkato-Geballer ins Gesicht, dreht das Lied sehr schnell in bekannte Metalcore-Gefilde ab. Wer bereits 2007 beim Eröffnungs-Song „The Dagger Trust“ einen Hautausschlag bekommen hat, sollte um „Origin Of The Storm“ einen weiten Bogen machen, denn die typischen THE SORROW-Elemente tummeln sich auch auf diesem Album: Gedämpfte Downstrokes mit anschließenden Stakkato-Akkorden. Den alten KILLSWITCH ENGAGE-Vergleich wird die Band wohl nie los, denn Songs wie „Eyes Of Darkness“ könnten auch unter der Massachusetts-Flagge segeln.

Veränderungen im Sound lassen sich allenfalls im Detail finden. Der Sound klingt etwas roher, ebenso wie der Klargesang des Sängers Matthias Schlegel. In anderen Metalgenres bedient sich die Band nur selten, Ausnahme ist hier der Song „Scars“ mit seinen Thrash-Anleihen. Häufiger herrscht auf diesem Album gedämpftes Gitarren-Gepladder und wütende Stakkato-Attacken vor. Generell geben THE SORROW ordentlich eins auf die Zwölf, eine andere Geschwindigkeit kennt die Band kaum. Nur ein paar Songs setzen sich durch ihr gemäßigtes Tempo ab, wie das vielschichtige und fast schon epische „Anchor In The Storm“ oder „Collectors Of Tears“, das durch Tempo und Kraft etwas an AMON AMARTH erinnert.

Zu Gute halten muss man der Band, dass das Songwriting trotz der KSE-Ähnlichkeit nicht so vorhersehbar ist, sprich: Nach der Strophe kommt noch eine Variation des Strophen-Motivs und dann vielleicht noch eine Bridge. Mitnichten wechseln sich Strophe und Refrain regelmäßig ab, ein paar Songs kommen sogar völlig ohne Klargesang aus. Wenn THE SORROW dann aber einen Refrain im Klargesang bringen, überzeugt der immer und auch der Übergang von knüppelhart und schnell zu elegisch und gesetzt gelingt der Band. Da die Band aber in den Strophen scheinbar nur ein Tempo auf dem Kasten hat, wird es dann doch etwas eintönig. Dazu schafft es der Drummer Dominik Immler selten, Akzente zu setzen. Es würde mich nicht überraschen, wenn hinter dem Drumming nur ein Computer stecken würde.

Was ist also das Album „Origin Of The Storm“, ein Unwetter in Orkanstärke oder doch eher ein laues Lüftchen? Trotz der altbekannten Vorwürfe haben THE SORROW ein erstaunlich professionelles Album vorgelegt, das die Zeit bis zum nächsten KILLSWITCH ENGAGE-Album gut überbrücken sollte. Fans der Stilrichtung sollten dem Album mal eine Chance geben. Wer den Vorgänger bereits gut fand, wird mit „Origin Of The Storm“ eh glücklich. Das gilt natürlich auch für den gegensätzlichen Fall.

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28.02.2009

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