The Styx Shipping Society - Auf Aschegrauen Straßen

Review

Ich habe es versucht. Ich habe wirklich versucht, mit „Auf aschegrauen Straßen“, der neuesten Veröffentlichung aus dem Hause THE STYX SHIPPING SOCIETY, warm zu werden. „Warum eigentlich?“, mag der geneigte Leser fragen – schließlich haben wir bei metal.de sonst auch keine Schwierigkeiten, Tacheles zu reden… Nun ja, ich hab’s vor allem deshalb versucht, weil der bayerische Vierer „Auf aschegrauen Straßen“ ungeheuer ambitioniert wirkt und ich mich daher lange gefragt habe (und es eigentlich immer noch tue), ob ich den Witz an den fünf Songs einfach nicht schnalle.

Leider – und das ist ernst gemeint! Die Mühe und das Herzblut, das die Jungs in diese EP gesteckt haben spüre ich nämlich – reifte in mir mit jedem Durchlauf der gut 25 Minuten die Erkenntnis, dass es gar keine Pointe gibt, die mir verborgen bleibt. THE STYX SHIPPING SOCIETY präsentieren „Auf aschegrauen Straßen“ eine im Wesentlichen im Black Metal zu verortende stilistische Melange, die auch an Gothic Metal angelehnte Elemente (spontan fielen mir hier die einleitenden Klaviertöne von „Aschegrau – so lang die Füße tragen“ ein) verarbeitet und auch Rock-Elemente einbettet. Zu Beginn von „“Ich sah sie tobend sterben…““ werden dem Hörer sogar feine TOOLeske Klänge am Bass serviert. Das größte Problem der 2007 gegründeten Band ist, dass gerade die Hauptzutat – der Black Metal – furchtbar generisch bleibt und keinerlei Dramaturgie aufweist. Die Gitarrenmotive sagen mir gar nichts, ganz im Gegenteil: Selbst 90% der einzelnen Motive fehlt eine klare Linie (neben dem markigen Kreischgesang ein weiterer möglicher Grund dafür, dass andere Rezensenten THE STYX SHIPPING SOCIETY in der Nähe EISREGENs sehen?).

Im Gegensatz dazu agieren THE STYX SHIPPING SOCIETY in den nicht-schwarzmetallischen Elementen deutlich souveräner – auch der Sound ist hier um Einiges passender. Das reicht zwar nicht, um den sprichwörtlichen Karren aus dem Dreck zu ziehen – aber die Jungs zeigen Potential! Schade, dass sie es so selten ausschöpfen… Das gilt übrigens auch für die lyrische Komponente der fünf Songs. THE STYX SHIPPING SOCIETY wären vermutlich gern irgendwo im Dunstkreis NOCTE OBDUCTAs – doch bis hierher bleibt das ein ziemlich ausdrücklicher Konjunktiv.

Wie gesagt: Potential haben THE STYX SHIPPING SOCIETY in jedem Fall, Ambitionen bringen die vier Musiker auch mit – doch hapert es momentan noch sehr an der Umsetzung.

01.06.2014

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