Threat Signal - Disconnect

Review

Galerie mit 4 Bildern: Threat Signal - Euroblast Festival - The Ninth Coming

Ursprünglich sollte „Disconnect“ ja bereits 2016 erscheinen. Nun haben es THREAT SIGNAL doch noch geschafft, sämtliche bürokratischen Hürden zu nehmen und das neue Werk darf nun am 10. November 2017 endlich ans Tageslicht. In den vergangenen sechs Jahren (so lange wartet man eben auf ein THREAT SIGNAL-Album) hat sich vor allem das Besetzungskarussell mehrmals gedreht, was dazu führte, dass THREAT SIGNAL mittlerweile nur noch zu viert sind und bis heute keinen festen Drummer mehr vorweisen können. Für „Disconnect“ durfte Studiomusiker Andrew Minarik an die Trommeln.

„Disconnect“ – Mitten rein ins Geschehen

Mit „Eliminiation Process“ geht es los – nachdem Sänger Jon Howard leise „We fall into the darkness again“ ins Mikrofon gesäuselt hat, geht es auch schon ohne Umschweife richtig rund. Gekonnt vorgetragene, nach vorne preschende Riffs und ein Doublebass-Gewitter holen den Hörer sofort ab, und machen in nur wenigen Sekunden richtig Lust, auf das, was noch kommen mag. Nach etwa zwei Minuten nimmt Sänger Jon Howard ein bisschen Wind aus den Segeln und wechselt im Refrain von wütenden Shouts zu Klargesang, der wie bereits auf den Vorgängeralben wieder etwas anders klingt. Herr Howard hat eine ziemlich große Bandbreite an Cleanvocals.

„Nostalgia“ steht als nächstes auf dem Programm und macht auch wieder ungewöhnlich viel Gebrauch von Jons Klargesang, das Gitarrensolo in der Mitte wirkt aber versöhnlich auf den Melodeath-Fan und lässt wieder etwas mehr Fahrtwind aufkommen. Aber dann: Oh Schreck, Titel Nummer Drei – „Walking Alone“ – treibt es  auf die Spitze. Zieht man die Bridge ab, hat man einen lupenreinen Powermetal-Song mit Ohrwurm-Refrain. Klingt ungewöhnlich, könnte wahrscheinlich sogar im Radio laufen, aber hat auch einen gewissen Charme.

THREAT SIGNAL fahren nur teilweise hart am Wind

Wieder etwas brutaler wird es auf „Exit The Matrix“, was für den alteingesessenen THREAT SIGNAL-Fan auch bitter notwendig sein dürfte. Die nächsten beiden Songs „Falling Apart“ und „Aura“ kommen wieder mit sehr viel Klargesang um die Ecke, liefern dafür aber viele spannende Tempowechsel und überzeugen alles in allem schon etwas mehr als die ersten beiden Songs. „Aura“ nimmt sich sogar fast 8 Minuten Zeit. Schmerzlich wird es mit „Betrayal“, einer waschechten Ballade, die man ohne zweimal nachzudenken am liebsten neben DISTURBEDs „The Sound of Silence“ in einen Käfig sperren und im Meer versenken möchte. „To Thine Own Self Be True“ und „Dimensions“ sind wieder Melodeath/Thrashmetal-Vorzeigekost mit etwas zu inflationärem Klargesang, dafür aber mit einer Prise Djent. Zum Abschluss möchten THREAT SIGNAL auf dem zehnminütigen „Terminal Madness“ noch mal auf die sprichwörtliche Kacke hauen. Das gelingt dank passender Tempowechsel und einem wirklich grandiosen Solo auch weitestgehend, kann die Radio- und Balladen-Schnitzer aber leider nicht ganz wieder wettmachen.

Weniger Gesang = mehr Klasse

„Disconnect“ wäre eine super Platte geworden, wäre Howard etwas sparsamer mit seiner neuen Gesangsstimme gewesen. Viel zu häufig nimmt ein Song gerade richtig Fahrt auf, nur um dann durch einen Wechsel in den Midtempo-Bereich und Klargesang sämtlicher Energie beraubt zu werden.

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02.12.2017

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