Throwdown - Deathless

Review

Es gibt Platten, die will man nicht mögen. Nachdem sich THROWDOWN mit dem letzten Album „Venom And Tears“ endgültig aus dem Hardcore-Mosh-Geschäft verabschiedet haben und ungeniert in den Gewässern von PANTERA fischten, war für mich die Band erst einmal gestorben. Zu sehr drängte sich dieser Vergleich auf. „Deathless“, der neuste Output, wurde deshalb von mir anfänglich mit einer leichten Antipathie gehört.

Doch der erste Eindruck – wieder nur Dimebag-Riffs, immer noch klingt Frontmann Dave Peters wie ein weniger begabter Phil Anselmo, wieder nur billiger Rip-Off – täuscht ein wenig. Denn auf “Deathless“ begnügen sich THROWDOWN nicht mehr nur mit dem bloßen Zitieren, sondern formulieren, wenn auch weiterhin in einem überschaubaren Rahmen, häufiger eigene Ideen. Zum einen wird das Tempo zu Gunsten eines schweren Grooves und einer teilweise drückenden Atmosphäre öfter rausgenommen. Zum anderen bekommt jeder Song noch eine große Melodie-Injektion verpasst.
Und hier beweisen die Kalifornier hin und wieder ein feines Gespür für griffige Melodien. So werden die ersten drei Songs („The Scythe“, „The Continuum“, „Tombs“), mit einem feinen, klar gesungenen Refrain ausgestattet, zu richtigen Ohrwürmern. Peters präsentiert sich hier äußerst variabel und hat vor allem seine Gesangstimme weiter verbessert. Der ständige Vergleich mit Anselmo wird aber auch weiterhin an ihm haften bleiben, hat er doch noch mehr Feinheiten des selbigen in sein Gesangsspektrum aufgesogen, was ein Auseinanderhalten der Sänger so gut wie unmöglich macht.

Die Kritik an „Deathless“ ist allerdings eine andere. Hauptverantwortlich für einigen Punkteabzug ist eher, dass nicht jede Gesangsmelodie so richtig zündet. Wirklich schlechte lassen sich aber auch nicht klar benennen und so bewegen sich viele Stücke, mit Ausnahme der drei weiter oben erwähnten, auf einem ordentlichen bis gutem Niveau, ohne jemals die Skala nach oben oder unten zu sprengen. Auch das gedrosselte Tempo zieht so manchen Song hin wie zähen Kaugummi („The Blinding Light“). Und die Gitarren-Soli lassen einfach die Genialität eines Dimebag vermissen.

Wer also die ganze Rip-Off Diskussion ausblenden kann, der bekommt ein sauber produziertes, ordentliches Album und pendelt sich so bei sechs, sieben Punkten ein. Wer das nicht kann, tendiert sicher zu vier Punkten oder weniger.

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06.01.2010

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