Tombstones - Vargariis

Wem als Freund dröhnender, langsam stampfender Gitarrenklänge der heutige Doom Metal zu verräuchert ist durch diverse grünliche Gewürze, der sollte den norwegischen TOMBSTONES ein Ohr leihen. Anstatt luftig-leichter Roadtrips walzt sich ihr sludgig angehauchter Doom durch eisig kalte nordische Winterwälder und weite Tundren. Das war nicht immer so, die vier Vorgängeralben bauten seit der Bandgründung 2006 immer mehr Stoner-Einflüsse ab, “Vargariis“ nun ist ein schwerfälliges Album, das sich auch nicht scheut, ab und zu einen Abstecher in noch schwärzere Gefilde zu unternehmen.

Das Trio schafft es in dieser knappen Stunde, viele Tempowechsel und gesangliche Änderungen einzubauen. Das verdeutlicht der Einstiegstrack “Barren Fields“ ganz passabel, die ersten anderthalb Minuten wird konstant ein einziger Ton angeschlagen, gegen Mitte des Songs zieht das Tempo ordentlich an, bevor die Musik gegen Ende langsam und träge weiterschwemmt. Sprünge von den bekannten Doom-Gesängen zu Black-Screamings und wieder zurück, wie bei “…And When The Heathen Strive, Vargariis Rise“, sind keine Seltenheit. In “Oceans Of Consciousness“ arbeitet man mit einem mehrminütigen Bass-Solo, das nur von einem zurückhaltenden Schlagzeug unterstützt wird. “Underneath The Earth“ wartet mit netten, abwechslungsreichen Drums auf.

Mit den sechs Songs haben TOMBSTONES ein technisch und klanglich hochwertiges Album aufgenommen, das jedoch bis auf gesangstechnische Experimente nicht sonderlich aus der Masse hervorsticht. Auch die Länge der einzelnen Tracks, die immer um die zehn Minuten rotiert, trägt nicht dazu bei, einzelne Stücke markanter zu machen, sodass die Musik zähflüssig durchläuft. Als Einheit sicherlich in Ordnung, aber es ist leider nicht so, als setze sich ein Riff ins Hirn und klinge dort noch eine ganze Weile nach Verstummen der Scheibe vor sich hin.

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