Treponem Pal - Weird Machine

Review

Das französische Industrial-Urgestein TREPONEM PAL ist zurück! Und genauso überraschend wie die endgültige Rückkehr, über die seit Ende 2006 berichtet wurde, ist auch das neue Album „Weird Machine“ ausgefallen. Denn wohin sollte die Reise gehen? ‚Back to the roots‘ oder dort weitermachen, wo sie 1997 mit „Higher“ aufgehört hatten?

Bereits nach dem ersten Durchlauf lässt sich sagen: Es geht in beide Richtungen und noch weiter. TREPONEM PAL kombinieren anno 2008 das Beste aus Alben wie „Excess & Overdrive“ und den zuletzt eingestreuten Elementen aus Funk, Reggae und Tribal Style. Auf „Weird Machine“ kommt — wer hätte das gedacht — außerdem noch eine ganz fette Portion Rock’n’Roll hinzu. Das liegt vielleicht einfach daran, dass genau dort ihre ursprünglichen Wurzeln liegen, wie bei vielen anderen Bands, die nach langer Zeit zurückgekehrt sind und sich diesem Sound zugewendet haben.

Mein Wort drauf: Jeder, der nach all den Jahren Stille und den alten Klassikern im Hinterkopf mit individuellen Erwartungen an das neue Album herangeht, wird mit beim ersten Song „Dirty Dance“ überrascht werden. Industrial-Rock goes Tango! Der Beat klingt ganz ungewohnt, aber die Arbeit an den Gitarren und Marco Neves unverwechselbares Stimmorgan sorgen sofort für dieses typische TREPONEM PAL Feeling. Der Coup ist gelungen. Und beim nachfolgenden Stück „Planet Crash“ sollte dann auch klar sein, was mit den Rock’n’Roll-Wurzeln gemeint war. Hier gilt ganz klar die oft proklamierte Devise „deep, down and dirty“.

TREPONEM PAL sind aber trotzdem nicht plötzlich rockende Industrial-Opas geworden, ganz im Gegenteil. Gerade Songs wie „The Mad Box“ und „Freak Machine“ mit ihren funkigen Wah-Wah-Riffs, „Sonic Life“ oder auch „Hardcore Massive Soldier“ („…come and rise again!“) erinnern an das experimentierfreudige „Higher“ und zeigen, dass TREPONEM PAL sowohl ihrem Sound als auch ihrer Aufgeschlossenheit für andere Stile treu geblieben sind. Für die traditionellere, kältere Industrial-Seite von TREPONEM PAL stehen „Unclean“, „Human Attack“ und auch „Evil Angel“.
Für den originalen Sound sorgt allerdings auch David Weber, den sich die Band wie schon damals bei „Excess & Overdrive“ als Co-Produzenten ins Studio geholt hat.

Auf einen weiteren Song soll noch hingewiesen werden: „One More Time“. Dieser hebt sich durch sein entspanntes Feeling von den anderen Songs ab, und ist als vorletztes Stück eine passende Gelegenheit, um sich kurz zurückzulehnen, bevor es mit „Never Give Up“ nochmal schön treibend nach vorne geht.

Alles in allem ist „Weird Machine“ also ein gelungenes Comeback geworden und zeigt, dass die Urväter noch lange nicht zum alten Eisen gehören, sondern es immer noch drauf haben, ein unterhaltsames und ideenreiches Album abzuliefern, auch wenn mir persönlich die richtig durchschlagenden Krachersongs etwas fehlen.

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01.04.2008

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