Trillion Red - Metaphere

Review

Eigentlich liefert mir „Metaphere“, das Langspiel-Debut des US-amerikanischen Solo-Projektes TRILLION RED, nicht gerade wenige Gründe für einen Verriss (zumal man großkotzig von ‚Avantgarde‘, ‚Dark‘ und ‚Progressive‘ schwafelt) – und doch hätte ich em Ende einer ziemlich deutlichen Kritik kein reines Gewissen. Daher würde ich den geneigten Leser / die geneigte Leserin bitten, diese Rezension vom bitteren Anfang bis zum weniger bitteren Ende zu lesen.

Was also hat Alleinunterhalter Patrick Brown auf dem Nachfolger zur letztjährigen EP „Two Tongues“ zu bieten? Erste Auffälligkeit ist der extrem beschnittene Klang, dessen furchtbar komprimierte Höhen (die Becken gehen gar nicht!) ich zunächst auf die Kompression der mp3-Dateien schiebe, bei genauerem Hinsehen aber nicht bestätigen kann: Wer hat die Songs bloß so zugerichtet, dass sie nach 112 kbps oder weniger klingen?

Als Nächstes muss ich feststellen, dass am Schlagzeug nicht nur klanglich kein gutes Haar gelassen wurde, sondern dass Patrick (ich nehme mal an, dass er die Drums selbst eingespielt hat) sich vielleicht die Hilfe eines gelernten Schlagzeugers oder Stromtrommlers hätte holen sollen: Sicher, die einfachsten Patterns sind das nicht, aber gerade dann sollte man doch zusehen, dass man das rhythmische Fundament halbwegs passabel auf Tonträger bannt.

Was gibt’s noch? Furchtbar eintönigen und nervigen gepressten „Gesang“, der verdächtig nach Obstipation klingt, weitgehend clean gespielte Gitarren, die spätestens nach drei Songs den zunächst immerhin ausgelösten „Aha!“-Effekt nivellieren und damit die knapp 60 Minuten „Metapheres“ zu einem zähen, absolut unspektakulären Album machen.

So, genug ausgekotzt. Wieso hätte ich jetzt kein gutes Gefühl, es einfach dabei zu belassen? Ich werde das Gefühl nicht los, dass Einzelkämpfer Patrick eine ganze Menge mehr auf dem Kasten hat als er auf „Metaphere“ präsentiert. Sein musikalischer Ansatz, der sich vielleicht am ehesten mit „TOOL meets Doom“ beschreiben lässt, ist mitnichten so schlecht wie die Umsetzung und interessante Ideen sind grundsätzlich vorhanden. Wie ein solcher Ausdruck in „gelungen“ klingt, lässt sich an den Weißrussen von RE1IKT und ihrem Album „Рэкі прабілі лёд“ demonstrieren. So oder ähnlich hätte ich mir „Metaphere“ gewünscht – so wie die elf Songs klingen, kann ich mir nur wünschen, dass es beim nächsten Album besser wird.

25.11.2012

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