Tyrant Of Death - Digital Injection

Review

Wozu für Musik bezahlen, wenn man doch alles gratis haben kann? Also nicht illegal, sondern weil die Musiker es selbst so wollen! Es soll aber dennoch Leute geben, die trotzdem bezahlen wollen. Das liegt dann an einem Faktor, den man im Majorbusiness bis heute nicht richtig verstanden hat: Guter Musik.

Gute Musik liefern TYRANT OF DEATH. Oder besser liefert, denn eigentlich handelt es sich dabei um einen Solokünstler, der sich um alles kümmert; Gitarre, Bass, programmiertes Schlagzeug – nur den Gesang lässt er andere machen. Vielleicht sogar Dich! Das gehört sozusagen zum Wesenszug des unter einer Creative Commons Lizenz veröffentlichten mp3-Albums, bei dem man wesentlich mehr Rechte genießt als bei einer CD, die man ganz regulär im Laden erstanden hat. Jeder, der Lust hat, darf remixen und verändern, und natürlich besingen.

Doch zurück zum eigentlichen Thema: TYRANT OF DEATH stehen für elektroniklastigen Industrial Metal der harten Gangart. Technisches Stakkatoriffing, Polyrhythmik, klinischer Sound, Synths und Samples – genau die Welt von bekannten Namen wie FEAR FACTORY oder SYNTHETIC BREED, hinter denen sich Mastermind Alex keineswegs verstecken muss. Seine bereits achte Veröffentlichung bietet genau das, woran man sich als Fan der genannten Bands ergötzt: Brachiale, unbarmherzige Sounds, atmosphärische Synthpads mit Spacefeeling („Designed Spacetime Fabric“) und Riffs mit Raffinesse und Verstand („Manufactured Hope“, „Odeon“). In den durchgängig überdurchschnittlichen und komplex arrangierten Songs finden sich einige richtig gute Passagen mit Langzeitwirkung. „Digital Injection“ bedient zwar eine klar abgesteckte Nische ohne Anspruch auf Innovation, aber verdient die Aufmerksamkeit von jedem, der solche Industrialklänge zu seinen Favoriten zählt.

Das Niveau und die Klasse, die TYRANT OF DEATH hier vorlegen, können viele Bands mit Plattenvertrag nicht halten. Und da verwundert es dann auch nicht, wenn einige Fans die Musik entsprechend kommentieren: „I want to pay money for music this good. Is there anywhere I can buy your albums so that I can support the artist?“

04.04.2011

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