Ulver - Blood Inside

Review

Geliebt für das Innovative, Mutige, Kompromisslose und Verrückte, oder gehasst für das Nichtnachzuvollziehende, Disharmonische und Anstrengende wagen ULVER einen weiteren Schritt zur Musikkontroverse und bringen ein Album heraus, das im wahrsten Sinne des Wortes ein „blood inside“ ist! Verspielter denn je lassen die Norweger in ihre neue Kompositionen unterschiedlichste musikalische Bausteine einfließen und erreichen damit ein breites Spektrum an Stimmungen. Garm & Co. geben sich mit viel Spielfreude, Herz und … Blut ihrem Experiment hin und produzieren mit viel Liebe zum Detail ein Werk, das mit seinem Klang zeitlos ist. Sie lieben es, mit Kontrasten zu spielen und verfolgen eine gekonnte Licht-Schatten / Statik-Dynamik Strategie, um im Endeffekt das Gegensätzliche zu einem disharmonischen, aber dennoch untrennbaren Ganzen zu konstruieren. Mal schweben die Klangteilchen wie Nebel aus den Boxen, um an einer anderen Stelle kraftvoll zu grooven. Mit Bodenhaftung und doch außerirdisch spielen sich ULVER mit Versatzstücken der Vergangenheit (Proggefilde der 70er?!) und modernem Sound weit nach vorne und reichen gar in die Zukunft. Chaotische Drums, verzerrte Synthies, melodische Klavierklänge und immer der weiche, einfach geniale Gesang von Trickster G, der das Schaffen an Vollkommenheit gewinnen und mit dem musikalischen Background verschmelzen lässt . Alle Kompositionen bestechen durch eine unglaubliche Spannung, die sich in ihnen aufbaut, um sich dann urplötzlich zu entladen. Es ist unmöglich, „Blood Inside“ musikalisch einzuordnen oder Einflüsse zu nennen, auch wenn man behaupten könnte, hier und da Parallelen zu DEPECHE MODE, YES etc. heraushören zu können. Denn die Band schöpft ihre Inspiration von wo anders … von sich selbst! Gearbeitet wird mit Pop, Jazz, Industrial, Blues, Elekro, Prog-Elementen, sowie anderen Einflüssen, die ich mal wieder keinem Genre zuschreiben möchte. Jedenfalls ist es diese besondere Art, jene Parts zu kombinieren, die dieses Werk ausmacht. Und es glänzt … in jeder Hinsicht – in Punkto Abwechslung, INNOVATION, Intensität … Druckvoll und doch sanft, vertrackt und doch eingängig, chaotisch und doch einer Ordnung unterliegend, krank, aber wunderschön!!! ULVER setzen sich ihre Grenzen nur selbst, um sie allerdings mit jedem nächsten Album zu überschreiten. Sie toppen ihre Konkurrenz und, was noch viel schwerer war: sich selbst! Dieses Werk ist seiner Zeit voraus und vielleicht begründet es ein neues Genre, dessen Namen allerdings noch keiner erahnen kann… „It’s not a sound“ – it’s … “blood inside”!

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29.06.2005

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13 Kommentare zu Ulver - Blood Inside

  1. Anonymous sagt:

    quo vadis "The Dark Site"?… 10/10 punkte? Das is an lächerlichkeit ja kaum noch zu überbieten… aber eins nach dem anderen:
    10/10 punkten heisst doch eigentlich uneingeschränkte kaufempfehlung oder nicht? Ihr wollt nicht ernsthaft jedem metaller diese Scheibe ans Herz legen oder etwa doch? Ich habs ja kaum über den ersten Track hinaus geschafft (mittlerweile bin ich scho bei nummer 5 ohne abzuschalten und ich bin stolz auf mich), mit metal hat das jedenfalls kaum etwas zu tun…
    … wems gefällt bitte, aber man kann doch so einer Musik keine 10/10 punkte auf einer METAL seite geben *kopfschüttel*.
    Das steigert jedenfalls nicht gerade eure glaubwürdigkeit als Online-Mag, denn mit metal hat diese scheibe nun wirklich nicht viel zu tun! Wie wärs mit der bezeichnung Avantgarte-Hippie-pop statt experimental, damit die leute wenigstens etwas von dem Review haben und nicht etwa auf die idee kommen hier würde ein richtig fettes Album feil geboten?
    Das Review läuft zwar über von musikalischen Fachbegriffen und schöner Sprache, aber zur Musik wird wenig bis garnix gesagt

    "Druckvoll und doch sanft, vertrackt und doch eingängig, chaotisch und doch einer Ordnung unterliegend, krank, aber wunderschön!!"

    "[…]um im Endeffekt das Gegensätzliche zu einem disharmonischen, aber dennoch untrennbaren Ganzen zu konstruieren."

    "Es ist unmöglich, „Blood Inside“ musikalisch einzuordnen oder Einflüsse zu nennen,"

    In dem Review wird viel geredet ohne wirklich was zu sagen und das stört doch irgendwie bei einem Album was die HÖCHSTWERTUNG bekommt…
    irgendwie… seltsam…

    MfG
    Deathcrow – sorry für den langen text

    PS: Hier mal einige Alben mit 9/10 Punkten: Children of Bodom – Hate crew deathroll, Ensiferum – Iron, Nightwish – Century Child, Anthrax – We’ve come for you all, Sonata Arctica – Winterhearts Guild, In Flames – Clayman… versteht mich nicht falsch, alle diese Alben haben ihre Wertung bestimmt verdient, aber dieses Ulver Machwerk hier soll für den _durchschnittlichen_ metal.de Besucher sogar empfehlenswerter sein?! Genauso empfehlenswert wie ein Through the Ashes of Empires von Machine Head? Dass ich nicht lache…

    PPS: Achja und versteht mich bitte nich falsch, ich habe nichts dagegen dass auch so ein Album hier diskutiert wird, aber die Wertung ist mir doch sehr übel aufgestoßen, wenn ich daran denke was für tolle alben schon weniger bekommen haben. Diese musik hier werde ich mir jedenfalls höchstsens nochmal zum einschlafen gönnen, denn bei der langeweile die da aufkommt werd ich bestimmt sogar nach 10 kaffee sofort einpennen.

    3/10
  2. Anonymous sagt:

    Ich bin wirklich aufnahmefehiger geworden für neue Dinge in Sachen Musik! Aber Ulver? Naja, ich weiß nicht… Irgendwo ist das schon zuviel des guten… Kein Schund, weil die Band sicher weiß was sie da gemacht hat, aber nichts was ich unbedingt hören will! Lieber die neue Rapture anhören… Die ist wiedermal Top!

    3 von 10 Punkten statt 0 für diese gnadenlose "Innovation" in Sachen "Klang und Geräusche"!

    3/10
  3. Anonymous sagt:

    Ein schönes Review hast Du da geschrieben, Karolina. Seitdem Ulver bei der Metal-Gemeinde in Ungnade gefallen sind, freut es mich immer wieder, noch Rezensionen auch von dieser Seite lesen zu können, die sich nicht an ohnehin hinfälligen Stilgrenzen aufhalten, sondern auf das Wesentliche achten. Darf ich noch etwas Eigenwerbung machen? Auf http://www.alkahestdivision.com findet ihr ein etwas andersartiges "Review" zu "Blood Inside". Vielleicht interessiert Dich das, Karolina, als derart Begeisterte.
    Grüße, Timo

    10/10
  4. the-elder sagt:

    Hammer Album und cooles Review.
    Zu den oben genannten Kommentaren: Klar hats nicht allzu viel mit Metal zu tun, es ist einfach experimentell und chaotisch, man kann wenn man genau hinhört (va mit dolby s.) manchmal schon ein paar Metalriffs ausmachen.
    Ich finde die Metal Welt sollte schon so aufgeschlossen sein dieses Werk zu akzeptieren.

    10/10
  5. akula sagt:

    Auch für mich weitaufgeschlossenen Metalhörer kann ich mich dem Review nur anschließen.

    Und lieber Deathcrow, das einzige Langweilige hier, besteht aus deinem Kommentar, der wenig Metalwissen und deinen truen Geschmack offenbart. Man sollte schon wissen, wer Ulver ist und an was sie früher werkelten. Und nicht nur aus dem Grunde werden Ulver auch hier rezsensiert. Zudem interessiert es nicht, in was für einem Genre das Ganze fährt, sondern es interessiert einzig allein die Qualität, die Innovation und die Musik selbst – diese ist bei Blood Inside auf jedenfall vorhanden. Man muss es nicht mögen, aber respektieren. Kannst du dies? Ich habe noch meine Zweifel.

    Und ich hoffe doch, die Art Spezies des truen begrenzten Geschmacks im Metal stirbt so langsam aus. Auf dem richtigen Schritt sind wir ja schon, immerhin hat Folk, Ambient, TripHop, Avantgarde etc. schon den Einzug ins Metalgenre bestens geschafft.

    10/10
  6. aki sagt:

    mp3s gibts auf http://www.jester-records.com/releases_sub.php?ID=39 Wo Deathcrow recht hat, hat er recht. Sagen wir es so: das Album, es erinnert mich beim Durchöhren der Samples irgendwie an den Soundtrack zu einem bizarren Epos, besticht durch das breite Spektrum an verschiedensten Instrumenten und Geräuschen. Während man im Hintergrund aber von Glockenspielen, Gongs und schrillen Geigen überflutet wird, sucht man im Vordergrund nach Gitarren nahezu vergeblich. Blood Inside ist definitiv nicht die Art von Musik, die man hier üblicherweise vorfindet. Und dennoch finde ich, ist das Review zu diesem experimentellem Werk hier noch besser am Platz als die Avril Lavigne Kritik. Blood Inside ist ein musikalischer Kaudaweltsch aus vielen klassischen Instrumenten wie Pauken, Trommeln und einer saftigen Soundeffektkulisse von Synthies; ein wenig irritierend klingt eher das vocale Element, eine chorale Mischung aus Knorkator-Eunochen-Höhe und deppresivem, klarem Gesang. Als reines Akkustikwerk hätte die Platte durchaus 1 Punkt mehr von mir bekommen. Am Ende meines langen Textes wohl das Wichtigste:
    10/10 gerechtfertigt? Absolut nicht. Für karolina vielleicht, aber nicht für metal.de Das Werk mag der Rezensentin genau das Richtige sein, aber für den durchschnittlichen Metal.de-Leser ist es das sicherlich nicht. Und hier zu behaupten, dass man zu engstirnig sei, wenn man dem Album nicht die Höchstnote gibt, ist schlichtweg Blödsinn. Höchstnote heißt, DASS JEDER LESER HIER DAS ALBUM KAUFEN kann OHNE ZU DENKEN; und ~99% der Käufer müssten damit zufrieden sein. Aber das ist bei so einem Klangexperiment sicherlich nicht der Fall. Subjektiv kann dieses Soundgewäsch durchaus das Beste der eigenen Plattensammlung sein – aber objektiv darf es niemals als das beste Album auf metal.de bezeichnet werden. Und leider werden gerade die am schwerst verdaulichsten Platten hier meist höchstbewertet. Versteht mich nicht falsch, ich mag das Album – aber unter einem 10/10er stellen sich die meisten hier was anderes vor. Da trifft die Höchstnote für DT – Damage Done schon deutlich eher zu. Im Endeffekt viel Wind um ein Klanggemischalbum, das auf seine Art ebenso einzigartig ist, wie Meshuggah oder Finntroll oder Asgaroth; vor allem aber ein Album, das einfach keine 10 Punkte verdient.

    7/10
  7. akula sagt:

    Lieber Aki, eine Kritik ist eine persönliche Bewertung einer Sache und keine Art einer Massenkompatiblität. Eine Höchstnote ist eben nicht dazu da, breite Käuferschichten ein Album schmackhaft zu machen, sondern ein Werk kritisch zu loben. Du scheinst hier was falsch zu verstehen bzw. etwas zu sehr überzubewerten. Das Review stammt nicht von Metal.de, sondern von Karolina und wurde über Metal.de veröffentlicht – mehr nicht! Solltest du eine andere persönliche Sichtweise haben, die hast du ja, dann schreib doch eine Gastkritik und frag, ob du sie über diese Seite veröffentlichen kannst.

    Und die Frage, ob das Review hier reinpasst oder nicht, stellt sich erst garnicht.

    5/10
  8. iwantout sagt:

    nichts gegen experimental und so zeugs aber… irgendwie fehlt da was.
    es gibt kurze momente auf der scheibe wo man vielleicht ganz vage zu hoffen beginnt, dass es womöglich doch noch etwas werden könnte, aber diese gefühle werden auch so schnell wieder zerschmettert, wie sie gekommen sind.

    4/10
  9. simon@novemberprocess.com sagt:

    einem album die hoechste punktzahl in einer rezension vorenthalten zu wollen, weil es nicht massenkonform & szenekonform daherkommt, bezeichne ich einfach mal als engstirningkeit. letztendlich zaehlt die musikalische leistung, und zwar unabhaengig davon, ob nun stromgitarren im vordergrund stehen oder andere instrumente. emotional & thematisch sollten sich ausserdem auch metalfreaks bei dieser musik nicht beschwerden koennen. 10 punkte sind meiner meinung nach absolut gerechtfertigt fuer so ein innovatives und tiefgruendiges album.

    10/10
  10. narrenkappe sagt:

    wie gern würde ich das album mögen, doch ulver schaffen es diesmal nicht den funke zu entzünden. der großteil zieht teilnahmslos an mir vorüber, manchmal huscht ein gutes fragment vorbei, allerding kommt es mir die meiste zeit langweilig, oder nervig und überladen vor.

    5/10
  11. dorn sagt:

    joa sicherlich ein album gutes album, aus dem man sehr viel rausholen kann und eine ziemliche langzeitwirkung hat, es ist aber, glaube ich, besonders eines:GESCHMACKSSACHE. man hasste es, man liebt es oder man langweilt sich damit. wer also mit dem gedanken spielt es sich zu kaufen, sollte es sich lieber vorher mal in ruhe im laden anhören, samples reichen da wohl nicht.

    8/10
  12. volxzorn sagt:

    Auch wenn man mit Fug und Recht behaupten kann, dass sich über Geschmack wirklich nicht streiten lässt, und man gerade dieses Album (und diese Band generell) wirklich niemandem aufzwingen kann, so kann ich bei manchen der hier geposteten Beiträge wirklich nur den Kopf schütteln.
    1. Wie bereits angesprochen: Ein Review ist IMMER subjektiv und spiegelt IMMER die Meinung des respektiven Rezensenten wieder. Wer aufgrund eines einzigen Reviews eine Kaufentscheidung trifft, ist ein Idiot. Oder kann hier irgendjemand behaupten, dass er wirklich JEDES Album, was hier 9 oder mehr Punkte bekommen hat, sofort begeistert seiner Sammlung zugefügt hat?
    2. Ich verstehe jeden, der das Album schlecht bewertet, weil es ihm einfach nur nicht gefällt. Kann ja net jeder auf so verqueren Mist stehen.
    3. Zu sagen, das Album verdient keine Höchstwertung, weil es kein konventioneller Metal ist, ist für mich eine Beleidigung dessen, weswegen ich dieses Genre so liebe: eben WEIL es nicht beim Double-Bass und beim Gekeife/Gegrunze aufhört (was, wenn gut gemacht, ja auch in Ordnung ist), sondern weil es musikalische Grenzen überschreitet und meinen geistigen Horizont erweitert. Es sind Bands wie Ulver, Opeth, Tool oder Solstafir und Leute wie Garm, Ihsahn, Devin Townsend oder seinerzeit Tom Gabriel Fischer, die den Metal weiterentwickeln und voranbringen, und nicht Bands wie z.B. die erwähnten Machine Head oder Sonata Arctica, die ich allerdings auch sehr schätze weil sie das, was sie tun, wirklich gut machen. Aber in Sachen Innovation kommen sie an Bands wie Ulver einfach nicht heran.
    4. Für mich persönlich war dieses Album das innovativste, vielschichtigste und interessanteste Stück Musik des Jahres 2005, ergo 10 Punkte und mein Mitleid an alle, die sich daran leider nicht so erfreuen können wie ich. Und frohe Weihnachten! 😉

    10/10
  13. brazzo sagt:

    volxzorn: so und nicht anders!

    10/10