Vardis - Red Eye

20 Jahre nach „Vigilante“ legen VARDIS mit „Red Eye“ ihren fünften Langspieler hin. Auf dem liefern die Briten einen Retro-Mix aus Blues-Einflüssen, Hard Rock und klassischem Heavy Metal. Mal schauen, ob sich das Studio-Comeback gelohnt hat oder in die Kategorie „überflüssig“ fällt.

Erinnert sich noch jemand an den Film „From Dusk Till Dawn“? Ziemlich weit am Anfang läuft ein Song von THE BLASTERS. An deren Sänger erinnert die Stimme von VARDIS-Frontmann Steve Zodiac. Dazu gibt’s Gitarrensoli aus der ZZ TOP-Schmiede. Die Slidegitarren im Intro von „Hold Me“ ruft Erinnerungen an LED ZEPPELIN wach und mit „Back To School“ gibt es einen astreinen Boogie. Das alles wird in einen Sound verpackt, der 70er-Vibes in alle Richtungen versprüht. Die Zeit ist für VARDIS scheinbar vor über 30 Jahren stehen geblieben. Was nicht heißen soll, dass „Red Eye“ altbacken klingt. Ganz im Gegenteil. Von der organischen und transparenten Produktion könnten sich ’ne Menge angesagter Hartwurst Bands ruhig mal eine fette Scheibe abschneiden. Wo wir schon bei der Härte sind. Fans des klassischen Heavy Metals werden an den Riffs von „Lightning Man“ oder „Paranoia Strikes“ ihre Freude haben.

Trotzdem gelingt VARDIS mit „Red Eye“ leider nicht der große Hit. Denn in den Songs bleibt es zu oft bei coolen Einzelmomenten. Das große Ganze ist zwar alles andere als schlecht, aber der Funke will einfach nicht überspringen. Handwerklich gibt es absolut nichts zu meckern. Doch es fehlen einfach die großen Melodien, die Riffs die sich in die Gehörgänge fressen. Einen richtigen Totalausfall gibt es allerdings ebenso wenig. Die Songs auf „Red Eye“ fallen allesamt in die Kategorie „solide“.

Trotz langer Auszeit haben es VARDIS immer noch drauf. Auch wenn die ganz großen Momenten sehr rar gesät sind, ist „Red Eye“ eine gelungene Old-School-Platte mit einer Menge 70er Charme. Retro-Fans sollten auf jeden Fall reinhören!