Various Artists - Always - A Millenium Tribute To Bon Jovi

Review

Jeder kennt sie: Coverbands, die auf jedem x-beliebigen Straßenfest landauf, landab den Anwesenden so richtig „einheizen“. „I Love Rock’n Roll“, „Verdamp lang her“, „Männer“, „Westerland“ und den halben BON JOVI-Backkatalog hat jede von ihnen aus dem Eff-eff drauf. „Always – A Millenium Tribute To Bon Jovi“ versammelt genau diese Bands auf einer CD. Im Beipackzettel zur Platte wird die vertretene B-Prominenz, die sich hier die Ehre gibt, mit so essenziellen Must-haves wie FABULOUS THUNDERBIRDS, DRAMA QUEEN DIE oder LILIAN AXE in Verbindung gebracht – aber auch mit tatsächlichen Größen wie MÖTLEY CRÜE, WARRANT und LA GUNS, die ich immerhin als ALICE COOPER-Vorgruppe im Gedächtnis habe. Der Rest ist teilweise an den Haaren herbeigezogenes und vor allem unnützes Namedropping, denn die Qualität und vor allem die Originalität der gebotenen Coverversionen geht nicht über die einer Bierzelt-Combo hinaus.

Wirklich heraus sticht nur das „I’ll Be There For You“-Cover von Jasy Andrews – übrigens eine der Wenigen, deren Name nicht in Zusammenhang mit irgendeiner Band von früher fällt -, die dem Song tatsächlich eine eigene Note verleiht. Ihre Kollegen Musiker, die sich an anderen BON JOVI-Klassikern versucht haben, krallen sich größtenteils krampfhaft an die Originale und wollen eben genauso klingen, trauen sich vielleicht im Schlusstakt noch ein wenig Improvisation zu und gehen ansonsten auf Nummer sicher. „Living On A Prayer“, das geradezu prädestiniert ist für eine Coverversion, wird von DERRICK LEFEVRE beispielsweise eins zu eins übernommen. Innovation gleich null.

Gerade solchen Krachern wie „Living On A Prayer“, „You Give Love A Bad Name“ (COREY CRAVEN), „Born To Be My Baby“ (JOHN CORABI) oder „It’s My Life“ geht die Energie der Originale im Cover total ab. Ersteres ist eine platte Kopie ohne Esprit und Zweiteres fade genug, um mit eingeschlafenen Füßen darauf zu tanzen. Bei „Born To Be My Baby“ hat das Mastering total versagt (viel zu leise) und letzteres wird total verschleppt und zu Tode genuschelt. Den Vogel schießt allerdings COLIE BRICE mit einer total verunglückten Version von „Always“ ab, die klingt wie ein Casting-Show-Outtake. Grausig! Die MAMBO KURT-Version von „Runaway“ mit dem wirren Schluss geht auch noch auf sein Konto. Das ist kein Tribut, sondern Hohn.

Vielleicht mag man der Zielgruppe mit dieser Kopiensammlung nach dem Mund reden bzw. singen. Aber selbst wenn die diese Songs hören will, wird sie eben die Originale einlegen oder bis zum nächsten Kelterstraßenfest warten, wenn die Band auch wieder Wünsche entgegen nimmt.

18.06.2007

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