Various Artists - Hardpack Vol. 1 – Shut Up And Listen

Review

Im Zeitalter von Myspace haben Sampler, zumindest meiner bescheidenen Meinung nach, doch reichlich an Attraktivität verloren. Fast jede Band hat ihre eigene Seite und ich kann zu jeder Zeit in ihre Songs rein hören. So einen richtigen Grund sieht man also auf den ersten Blick nicht, warum man sich einen Sampler wie diesen zulegen soll. Aber man muss ja auch irgendwie erstmal auf die neuen Bands kommen, sie finden und fördern – dies ist wohl das Anliegen dieser Compilation.

Insgesamt 21 Newcomerbands werden auf “Hardpack Vol. 1 – Shut Up And Listen“ vorgestellt. 21 Bands, von denen ich bis auf BODYBAG noch nie etwas gehört habe. Auffällig ist zuerst die sehr eigenartige Mischung, denn von Death über Modern Metal, Power Metal, Pop/Rock bis Punk ist alles enthalten, was die härtere Gangart zu bieten hat. Leider ist dieses große Spektrum nicht gleichzusetzen mit großer Qualität, denn der Großteil der Songs pegelt sich im Bereich überflüssig bis peinlich ein. Es gibt langweiligen Modern (“Death“-)Metal von Bands wie DIVINE TEMPTATION, die wirklich alles aus den Bereichen Emo und Metalcore abdecken, und eben BODYBAG , die leider auch kein eigenes Gesicht besitzen. Wir haben furchtbarsten Italo-Power-Metal von FELINE MELINDA und Dark Metal von SULPHOR, der, neben der faden Musik, mit extrem peinlichen Texten daher kommt. CORPSE EXPRESS, die mit Punkeinflüssen aus den 80ern überraschen, können mir ansatzweise zusagen und stellen den einzig positiven Moment auf dieser Scheibe dar. Direkt danach wird es wieder übel, wenn SYRUS ihren Thrash mit Hundegesang an den Mann und die Frau bringen wollen.

Und so plätschert diese dilettantische Musikantenparade vor sich hin und nichts bleibt hängen. Hoffnung hatte ich noch bei der russischen Band CRIMSON DELIGHT, die als Pop/Rock angekündigt waren und in mir den Gedanken an schön melancholische Melodien erweckten, leider aber doch nur eine slawisch-peinliche Version der 4 NON BLONDES darstellen. Seinen unrühmlichen Höhepunkt erreicht der Sampler dann mit den grauenhaften Beiträgen von SCHERBENPALAST (ganz fieser Gothic Rock, dessen Beliebigkeit und Texte mir die Schamesröte ins Gesicht treiben) und EDGE FOREVER, die als AOR angekündigt werden, aber einfach nur nach einem ganz schlimmen Soundtrack einer Teenieserie klingen.

Laut Infoschreiben sind das nun also die talentiertesten Newcomer, die der weltweite Underground nun zu bieten hat? Es wäre traurig, wenn dem so wäre, noch dazu, wo eine der hier vertretenen Bands nach einem Voting doch tatsächlich auch noch einen Plattendeal bekommen soll, nicht auszudenken, welch Unheil da auf die Menschheit los gelassen wird. Dieser Sampler ist absolut unnütz, um der Wahrheit einfach mal die Ehre zu geben. Dazu gesellt sich ein dermaßen lieblos gestaltetes Booklet, welches eigentlich nur aus kurzen Sätzen zu jeder Band besteht und ansonsten Werbung für die Sponsoren bietet. Ich rate Euch auf jeden Fall, hier nicht einen Cent zu investieren! Wenn Euch die Bands interessieren sollten (kann ich mir kaum vorstellen), dann hört Euch deren Songs auf Myspace an und besellt Euch deren CDs, aber dieser angebliche Support von Newcomern riecht mir doch zu sehr nach schneller Geldmache und entbehrt jeglicher Qualität, das muss man einfach mal so drastisch sagen!

10.01.2010

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