Various Artists - Hitverdächtig Vol. 1

Review

Einen für die Schwermetallfraktion gänzlich untauglichen Undergroundsampler haben Avena Music mit „Hitverdächtig Vol. 1“ zusammengstellt. Denn abgesehen davon, dass gerade mal ein Drittel der enthaltenen Bands etwas mit Metal zu tun hat, ist noch dazu die Qualität des Gebotenen zu großen Teilen fast schon unterirdisch.
Legen wir mal die mit Teufelshörnern verzierten Scheuklappen ab, gehen gerade mal vier von 16 Bands als einigermaßen tauglich durch: DIVIDING LINE (dramatischer Hard Rock), U.D.S.L. (Hard Rock), BxDxF (Crossover-Funk-Rock) und ZIPHONA (düsterer Alternative Rock).
Das Mittelfeld besteht aus massig langweilig-belanglosem Mittelmaß: PARK (NENA-mäßig mit männlichen Vocals), STATE OF EMERGENCY (female fronted Rock a la SILBERMOND), PERSONA NON GRATA (Indie/Punk/Rock-Frauenband), TALE TELLERS (Rotzrock), NO MAILS (Alternative Rock), NOCREEPS (Power Metal/Rock).
Die Schmerzgrenze deutlich unterschritten wird von: SOFAH (grauselige Akustikgitarre trifft auf XAVIER NAIDOO-Lyrik), TAUREIF (der absolute Tiefpunkt! Schlager meets DIE PRINZEN), JAMSBYUS (nerviger Alternative-LIQUIDO-Grunge), SCRUB (fürchterliches NDW-Keyboard + Rock) und STU!SHIT (Fun/Punk/Ska/Rock).
Und jetzt kommt der Oberknüller: der härteste Song der Platte, beigesteuert von CAMMORISTAS, in den man eigentlich die größte Hoffnung setzen sollte, enttäuscht mit katastrophalem Sound und getrennt voneinander musizierenden Gesangs- und Instrumentalabteilungen auf ganzer Linie.
Es ist zwar lobenswert, den Underground supporten zu wollen. Kommt allerdings solch ein unnötiges und unbrauchbares Geschwurbel wie „Hitverdächtig Vol. 1“ dabei heraus, mache ich mir erstens ernsthaft Gedanken um die heimische Nachwuchsszene und empfinde zweitens den 1587. Metalcore-Klon, der bei irgendeinem Label einen ungerechtfertigten Deal einsacken konnte, als regelrechte Erlösung!
P.S.: Und das Schlimmste zum Schluß: Ist im deutschen Untergrund die Bandnamensgebungsseuche ausgebrochen? Junge, Junge!
P.P.S.: Über die teilweise zur Schau gestellten Katastrophen, was die englische Aussprache angeht, breite ich lieber den Mantel des Schweigens.
P.P.P.S.: Hitverdächtig ist hier rein gar nichts!

20.04.2006

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