Various Artists - Modern Noise 25

Review

Independent ist in weitem Sinne das Motto des vorliegenden Samplers. „Stimmen aus dem Underground“ wäre auch eine treffende Bezeichnung für diesen Doppeldecker (CD & DVD) gewesen. Wie dem auch sei, ohne großes Blabla hier eine kurze Bestandsaufnahme…

– ROCKET UPPERCUT legen los mit „The Arrival“ und bieten einen netten Einstand in diese Veröffentlichung. Simple, aber keineswegs schlechte Melodien, einfach gestrickte Musik und Große-Klappe-Gesang.

– THE NOWBOYS fliegen mit „Fly“ umher und können ebenfalls ein angenehmes, wenn auch nicht herausragendes Flair verbreiten. Ebenfalls mit simpel strukturierten Schrab-Schrab-Riffs bieten sie ihre lockere Mischung aus Indie und Alternative Rock.

– Danach lassen THE CALLAHAN einen unwillkürlich rund 20 Jahre in der Zeit zurück reisen und liefern mit ihrem Song „The Saints“ einen überzeugenden Retro-Trip ab.

– DON’T TURN AWAY gehen es etwas flippiger an und spielen schon eher in der Liga des fröhlichen Punk Rock. Gar nicht so „Melancholy“ ist das Stück und rappelt locker flockig durch die Botanik.

– Eine Prise echten Rock streuen TEAM ROCKIT in ihren Sound ein und erinnern ebenfalls an Zeiten, die bereits über 20 Jahre zurück liegen. Mehr Rock als Indie gibt es zu lauschen und bis zu diesem Zeitpunkt kann man dem Sampler einen angenehm abwechslungsreichen Verlauf bescheinigen.

– STEREO PILOT klingen dann mit ihrem „Blink Of An Eye“ tatsächlich eher nach (Alternative) Rock als nach Independent und bieten neben einem guten Song auch einen guten, etwas vollmundigeren Sound, der richtig Laune macht. Gut!

– Weitaus seichtere Töne schlägt MORGAN FINLAY an, der ganz klar mit seiner Stimme den meisten anderen Bands des Samplers einen Schritt voraus ist. Nicht, dass er der große Sangeskünstler ist, aber sie hat Charisma und ist entsprechend eigenständig, während die Musik eher im akustischen bereich angesiedelt ist (aber deswegen keineswegs lahm!). Mehr davon!

– SOON TO BE HEROES „brillieren“ dann mit primitiv schnulligem Akustikgeplänkel und mühsam funktionalem Gesang, der nicht selten am Rande der geraden Töne liegt. Überflüssig weil langweilig.

– SOYLVYBE kann man ohne Bedenken dem Subgenre New Metal zuordnen. Ihr im Gegensatz zu den restlichen Bands deutlich härterer Sound, die druckvollere Produktion und der aggressivere Gesang lassen unschwer erkennen, dass es diese Jungs wissen wollen. Auch wenn sie sicherlich noch ein bis zwei Briketts nachlegen müssen, um mit der Klasse der großen Bands dieses Genres mithalten zu können, merkt man ihnen ihre Freude und das Potential an.

– MATSUDO ROCKS schalten dann mit „Forgive Me“ wieder einen kleinen Gang zurück. Zwar bleiben sie locker und flott, bedienen aber eine deutlich gemäßigtere Variante der leicht punkigen Independent-Musik.

– Wieder in Richtung happy Punk Rock gehen NOOPINION und hauen mit ihrem Song „We Are The Generation“ ein simples aber einprägsames Statement raus.

– APRON haben eindeutig zuviel KORN gehört, denn sie versuchen diese viel zu sehr zu imitieren, sei es musikalisch oder gesanglich. Schlechte Plagiate sind wertlos, sorry, auch wenn sie versuchen, ihren Song mit ein paar artfremden Ska-Beats aufzulockern.

– Endlich wieder verstärkt nach Indie Rock klingen CREKKO, die allerdings auch fließend zum Alternative Rock übergehen, bzw. letztendlich sogar eher diesem zuzuordnen sind. Rauer Gesang, eine gute Melodieführung (besonders von den Gitarren) und einprägsame Songstrukturen machen „Gasoline“ zu einem richtig starken Track!

– Nichts gegen schrägen Gesang, bzw. amateurhaftes Singen, aber ONE DROP DOES IT haben diesbezüglich doch noch einiges an Nachholbedarf. Zwar singt der Mann nicht so schief, dass sie Ohren bluten, aber die Nackenhaare bewegen sich trotzdem ein wenig in die Höhe. Musikalisch wird eher unspektakulärer Schrabbel-Rock geboten, so dass ich in diesem Falle leider von einem Reinfall sprechen muss.

– NOT AVAILALBE waren bereits auf dem recht schwachen Antstreet-Records-Sampler „Nightmare On Antstreet“ vertreten, haben hier allerdings eine (wenn auch nur bedingt) glücklichere Liedauswahl getroffen. Lockerer Surfpunk goes Mitsummmelodien.

– Yeah, THE STRIVERS überraschen mit super auf alt getrimmtem Gitarren-Sound und überhaupt auf old school gemünzte Zutaten. Angefangen beim Gesang, über den gesamten Sound bis hin zu den Song-Strukturen. Hier rockt es!

– SCAB tönen ebenfalls mindestens 15 Jahre älter als sie sind und überzeugen mit Alternative Rock der Marke „wir machen was wir wollen“. Zwar fehlen noch die handfesten Refrains um zu punkten, aber Spaß macht „Me Myself And I“ auf jeden fall.

– Ganz „Ordinary“ spielen ONE IN A MILLION ihre Musik und verzichten auf allen möglichen Schnickschnack. Eingestöpselt, Verzerrung so weit runter wie es geht und los geht’s. Spaß an der Musik. Gut so.

– PENCILCASE versuchen sich an treibenden Schunkel-Beats und rockigem Gesang. Sie machen ihre Sache ganz passabel und können den Fuß zum Wippen bringen, ohne aber den Kopf wirklich zu überzeugen.

– GREEN FROG FEET bilden mit ihrem Sound á la brave GREEN DAY einen guten und runden Abschluss. Auch wenn sie sehr einfach zur Sache gehen, erreichen sie eine gewisse Wirkung beim Hörer.

Den zweiten Part dieses Samplers bildet eine DVD mit 20 Clips von ands, die zum Teil auch auf der Audio-CD zu finden sind, zum Teil aber auch ihren Einstand auf diesem Release bringen.

Alles in allem ist „Modern Noise #25“ eine durchaus runde Sache geworden und besonders wenn man bedenkt, dass sämtliche Bands nahezu gänzlich unbekannt sind (in weitem Sinne), ist es erfreulich erfrischend zu hören, dass der musikalische Nachwuchs nicht ausstirbt und es noch einige Hoffnungsträger im alternativen Rock-Bereich gibt.

20.12.2007

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