Various Artists - Rage Of Achilles - Conquest For The Empire

Review

Was gibt es eigentlich an einer tüchtigen Tracht Prügel auszusetzen? „Aua aua aua“, wird die gemeine Memme jetzt kleinlaut buckeln – während der „If-You’re-Not-Metal-You’re-Not-My-Friend“-Schrebergartenrambo bei Schlägen auf seine stählernen Brust-Voralpen wohl eher lauthals den Tarzan-Brunftschrei röhren wird… Somit dürfte diese mir vorliegende Scheibe wohl eher für letzteres Klientel prädestiniert sein. Immerhin ballert uns das britische Label „Rage Of Achilles“, das seine Mannen weltweit zu rekrutieren scheint, mit diesem Sampler gleich 18 musikalische Unmanierlichkeiten vor die Mauken, die nahezu allesamt einer rabenväterlichen Ration Keile entsprechen dürften. Als da mitunter wären: Das debil-verwegene „Horsecum Lolitas“ der Seven Gates Of Hell, das in einer einzigen Minute in spitzbübischer Häme eine Ladung Hyperblast-Gerotztes unterbringt und sich nicht einmal seiner trashig-lausigen Soundqualität schämt. Warum auch. In ähnlicher Manier, mal länger, mal kürzer, tummelt sich jede Menge Grind- und Noisecore neben ansonsten jeder Menge Death Metal des vorherrschend untergrundigen Coleurs. In diesem donnernden Getöse haben es musikalisch opulentere Sympathieträger wie Omnium Gatherum mit ihrem Death/Thrash-Hochglanz fast schon schwer, sich gegen diese archaischen Urigkeiten zu behaupten, ohne sich des Hochverrats schuldig zu machen. Und auch so richtig schön primitive Mono-Schinken (das Wort „phantasielos“ nimmt in diesem Zusammenhang nur der notorische Schlechtmacher in den Mund!) wie beispielsweise Nathair’s „Kiuiuuode“ stinken fleissig mit im Sud der Unkultiviertheiten. Gegen totschlagende Karacho-Kracher wie „Me [mean]“ (Facebreaker) ist ohnehin kein Gewächs gediehen, aber irgendwie klingen sämtliche Akteure in dieser Kampfarena ohnehin nicht unbedingt danach, als würden sie sich mit lästigen Gefangenen abegeben wollen… In summa also eine richtig treffliche Scheibe, um Muttis Akazien zum Welken zu nötigen und überdies einen weitläufigen Einblick in den vornehmlich skandinavischen Chaos- und Todesblei-Untergrind zu gewinnen – Und eigentlich könnte diese Rezension an dieser Stelle endigen…                Wäre da nicht Track Nr. 13. „Radio : Contact“, ein unablässiges Fiepsen und dösig vertonte Radargeräusche, die nur auf Picards „Energie!“ zu warten scheinen, aber nur irgendwann von unstetem und diffusem Poltern enttäuscht werden. Der Verursacher dieses als „Dark Ambient Astral Magic“ verharmlosten Unflats nennt sich Procyon-X und garantiert dem Käufer der Platte wenigstens einmaligen Einsatz der -Taste. Danke.

17.07.2002

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