Vidharr - Cryo

Review

Mit einem KHOLDigen Riff von enormem Mitrockfaktor steigen die Italiener VIDHARR in ihren Zweitling „Cryo“ ein. So schwärzlich groovend bleiben weder der Opener „Void“ noch die ganze Platte auf ihre dreiviertelstündige Länge hin. Trotzdem ist effektiver, eingängiger Midtempo-Black Metal mit einem verschrobenen Einschlag das Fundament, auf dem „Cryo“ fußt.

Was darauf steht, ist leider deutlich wackeliger. Unkonventionelle Halbakustik-Orgien mit cleanem weiblichem Gesang (wie in dem fast westernartigen „Cryo“ oder der überraschenden Halbballade „Processed“) und schräge Bassbreaks, die der Platte durchaus einen eigenen Touch verleihen, nehmen eher den Fluss aus den Stücken, als ihn ihnen zu verleihen. Die große Menge halb doomig-walzender Parts, über denen dissonante oder schlicht schlecht eingebettete Leadgitarren wabern („Rust“), zwängt sich eher zwischen die schmissigen Riffs, als dass sie natürlich aus ihnen entwächst. Das heißt nicht, dass VIDHARR ein Arrangement-Problem haben, aber viel Luft nach oben in Richtung eines schlüssigen Spannungsbogens ist ganz sicher noch.

Immerhin schafft es das römische Trio, in einem unüberschaubaren Wald aus Einheitsbrei ihrer Musik durch die mäßig gelungene Verbindung aus dem Abrissbirnen-Doom ihrer Bandvergangenheit und dem Mitbang-Black Metal dieser Tage eine eigene Note zu geben. Diese Marschrichtung untermauert die Truppe übrigens auch ihrem wenig aufregenden EYEHATEGOD-Cover. Spannender ist vielleicht, dass mit Moerke eine Gitarre spielende Dame kreativer Kopf der Band ist. Die Frau versteht nicht nur ihr instrumentelles Handwerk, sondern ist außerdem als Sängerin mit einer beachtlich vielfältigen Stimme gesegnet. Das macht „Cryo“ musikalisch leider trotzdem nicht zu einem Meisterwerk.

21.03.2013

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