Vintersorg - Till Fjälls Del II

Review

19 Jahre, so lange ist es her, dass VINTERSORG ihr Full Length Debüt „Till Fjälls“ veröffentlicht haben. Mit „Till Fjälls Del II“ schrammen sie also knapp am 20-jährigen Jubiläum des Erstlings vorbei. VINTERSORG Mastermind Andreas ‚Vintersog‘ Hedlund sagt zur Motivation, einen Nachfolger zu veröffentlichen, dass er seit der erste Teil rausgekommen ist von Fans quasi dazu aufgefordert wird, nochmal ein Album wie „Till Fjälls“ zu machen. Man habe sich in den folgenden Jahren ein wenig mehr in Richtung progressiverer und komplexerer Strukturen entwickelt, auf den letzten paar Alben aber zunehmend eine Rückentwicklung zu den Wurzeln vollzogen.

Fakt ist allerdings, dass die letzten paar Alben, zumindest bei uns, durchgängig niedrigere Punktezahlen abgeräumt haben als die älteren. Wo es anfangs noch 8-9 Punkte gab wurden in den letzten paar Jahren nur 5-7 vergeben. Reicht das neue Album also an die alten, glorreichen Zeiten heran? Statt die Antwort bis ganz zum Ende zurückzuhalten sei gleich mal gesagt: Die 7-Punkte-Strähne von „Naturbål“, „Orkan“ und „Jordpuls“ geht hier weiter. „Till Fjälls Del II“ ist durchaus ein gutes Album, im direkten Vergleich zu „Till Fjälls“ liegt es dann aber doch zurück.

Perfekte Mischung aus Melodie und Geballer

Anders als auf dem Erstling legen VINTERSORG hier nicht mit einem atmosphärischen Intro los, sondern schicken mit „Jökelväktaren“ als ersten Song gleich mal einen Knaller mit Geballer ins Spiel, dem aber auch die bei der Band obligatorische Melodie nicht fehlt. Im weiteren Verlauf kommen auch wieder epische Passagen, die von Orchester-Arrangements getragen werden, hinzu. Die dadurch erzielten Melodien haben durchaus ihre Wirkung, allerdings nicht so flächendeckend wie auf Teil 1, sondern eher in Form von einigen Highlights, zu denen „Vinterstorm“ und „Allt Mellan Himmel Och Jord“ zählen. Das immer wieder auftretende Geballer bietet dann den Kontrast, der die Band seit Beginn an ausgezeichnet hat. Die Mischung ist also auch hier ausgewogen.

Ein druckvollerer Hintergrund wäre schön

Oft finden in den Vordergrund gestellte Elemente wie z.B. der durch mehrere übereinander gelegte Spuren chorartig wirkende Gesang vor einem etwas platt wirkenden Hintergrund statt, dem insgesamt die Differenziertheit fehlt. So bilden sich zwei Ebenen, die nicht wirklich zusammenwirken, sondern eher nebeneinander herlaufen, was schade ist. Zudem wird der Chor-Effekt etwas inflationär benutzt, was ihm auf Dauer die Wirkung nimmt. Die Solos verblassen ebenfalls ein wenig im direkten Vergleich mit dem Vorgänger. Nun mag man sagen, dass es evtl. etwas aus dem Kontext gerissen ist, ein aktuelles Album mit einem von vor fast 20 Jahren zu vergleichen. Da dieses Album sich aber explizit als Nachfolger definiert ist gerade diese Gegenüberstellung angebracht.

Was ist nun das Fazit? Naja, gegen „Till Fjälls Del II“ gibt es keine schweren Kritikpunkte anzubringen. Das wäre bei einer Band wie VINTERSORG auch nicht wirklich zu erwarten gewesen, denn man kann ihnen wirklich kein mangelndes Können vorwerfen. Um eine höhere Wertung abzuräumen, muss ein Album den Hörer aber vor allem auch aufhorchen lassen, ihn mit großen Momenten in seinen Bann ziehen und zum mehrmaligen Hören einladen. Auf dem ersten Teil von „Till Fjälls“ ist das definitiv der Fall, der zweite hat jetzt aber nicht so sehr gezündet. Es bleibt die durchaus gute Leistung mit bewährten Stilmitteln, die auch diese Platte ansprechend machen, doch Luft nach oben ist trotzdem.

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23.06.2017

headbanging herbivore with a camera

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