Wintermoon - Arroganz

Review

Nachdem „Sorrow & Hate“, das Debutalbum des Trierer Duos WINTERMOON mich aufgrund seiner Eintönigkeit und dem Déjà-Vue-Faktor der gebotenen Musik nicht gerade vom Hocker reißen konnte, gehe ich dementsprechend „vorbelastet“ an das neueste Werk mit dem plakativen Titel „Arroganz“ heran und sollte eine helle Überraschung erleben. Es kommt nicht gerade häufig vor, dass eine Band innerhalb eines Jahres eine deutliche und vor Allem sichtbare Steigerung durchmacht, aber nach dem x-ten Durchlauf des aktuellen Outputs bleibt mir nichts anderes übrig als genau das anzuerkennen: WINTERMOON haben sich gemausert, zwar im Rahmen des Gebotenen, aber „Arroganz“ macht wesentlich mehr Spaß als es beim Vorgänger noch der Fall war.

Klar, die Schwarzheimer aus dem Moselgebiet bleiben sich treu, klingen immer noch verdammt nach DARKTHRONE und ihre Musik glänzt nicht gerade durch innovative Breaks oder Arrangements, soll sie sehr wahrscheinlich allerdings auch nicht. Das angenehme an „Arroganz“ ist allerdings, dass die Band heuer wirklich nach DAKRTHRONE klingt, und nicht wie eine weitere abgedroschene Kopie einer Imitation zu Werke geht. Ganz im Sinne des norwegischen Altmeisters wird nebst vorherrschendem „Uffta-Uffta“-Drumming auch mal ein Auge auf die Abwechslung durch Thrash-Metal-Elemente gelegt, wobei man es wirklich gut versteht eine gewisse „Fuck-Off-Attitüde“ an den Tag zu legen und mich als Hörer in Mitnickstimmung zu versetzen. Besonders „Dawn Of Golgotha“ hat es mir hierbei besonders angetan, da er meiner Ansicht relativ gut verkörpert, wofür WINTERMOON im Jahre 2006 stehen soll: Black Metal ohne Kompromisse, solide und trotzdem nicht abgedroschen.
Insgesamt erinnert mich die neue Platte an eine Art “Best Of DARKTHRONE” zu Zeiten der frühen Neunziger, der Sound klingt nahezu identisch wie “Transilvanian Hunger” (und das ist verhältnismäßig schwer) und rifftechnisch fallen einem nicht selten stilistische Parallelen zu “Under A Funeral Moon” oder, erfreulicherweise, dem leicht thrashlastigen “A Blaze In The Northern Sky” auf.

Vielmehr bleibt einem eigentlich nicht zu sagen. Wenn WINTERMOON mit ihren kommenden Veröffentlichungen den eingeschlagenen Kurs beibehalten können und sich vielleicht sogar noch weiter steigern (was in Anbetracht der Tatsache, dass es sich hierbei um eine noch relativ junge Band handelt nicht unmöglich ist) könnte uns in Zukunft eine feste Institution der Marke “Lass uns mal in alten Zeiten schwelgen” ins Haus stehen. Sicherlich ist das Gebotene immer noch steigerungsfähig, aber das ist es eigentlich immer, hehe. Sechs Punkte, die näher an der Sieben sind, als ich im Vorfeld gedacht hätte!

21.11.2006

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