Wolverine - Communication Lost

Review

Irgendwie habe ich leichte Bauchschmerzen dabei, WOLVERINE in die Progressive-Schublade zu stecken, denn den typischen Prog-Metaller werden die Schweden mit „Communication Lost“ womöglich gar nicht ansprechen. Hier gibt es keine abgefahrenen Instrumental-Passagen, frickelige Soli oder wilde Taktwechsel. Die eingängigen Melodien stehen stets im Vordergrund und täuschen effektiv darüber hinweg, wie verschachtelt und unkonventionell die meisten Songstrukturen gehalten sind.

Vielleicht passt der Band der „Art Rock“-Schuh ja besser? Aber so richtig abgehoben und sphärisch wird die Musik nicht, im Gegenteil, WOLVERINE kommen bei aller vertonten Melancholie ausgesprochen bodenständig und erdig daher. Letztlich sitzt die Band irgendwo zwischen allen Stühlen und erfüllt damit die wichtigste Voraussetzung für eine Zukunft im Musik-Business: Sie haben einen absolut eigenständigen Sound kreiert. Dessen Endabnahme lag in den Händen von Produzent Jacob Hansen, der wieder einmal eine exzellente und detailreiche Arbeit abgeliefert hat.

Kurioserweise fühle ich mich über weite Strecken an STRATOVARIUS erinnert, nicht zuletzt durch Frontmann Stefan Zell, der gewisse Ähnlichkeiten zu Timo Kotipelto aufweist. Und auch Fans von SONATA ARCTICA werden sich in einigen Stücken regelrecht heimisch fühlen. Dabei überzeugen auf „Communication Lost“ weniger die Einzelstücke, die von ruhigen Rock-Stücken bis zu härteren Metal-Attacken reichen und selbst vor dezenten Disco-Passagen nicht zurückschrecken – der Electro-Beat von „Pulse“ könnte problemlos einem Stück der norwegischen Pop-Legende A-HA entsprungen sein.

In Wirklichkeit ist es der albumumfassende Spannungsbogen, der den Reiz von „Communication Lost“ ausmacht und für einen hohen Wiederhörbarkeitswert sorgt. Egal, ob man das Album nur als Hintergrundbeschallung nutzen, beim genauen Zuhören die vielen versteckten Details erkunden oder einfach nur die Augen schließen, sich von den Emotionen mitreißen und träumen möchte – diese Scheibe beginnt so schnell nicht zu nerven und ist extrem vielseitig einsetzbar. Nur richtige Partytauglichkeit lässt sich ihr wohl nicht bescheinigen.

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29.05.2011

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