Wovenhand - Star Treatment

Review

Den WOVEN HAND-Frontmann David Eugene Edwards noch als Ex-16 HORSEPOWER-Fronter zu bezeichnen, verbietet sich ja mittlerweile quasi von selbst. Schließlich bringt sein Projekt „WOVEN HAND“ es mit dem neuen Album „Star Treatment“ auf nunmehr ganze neun Veröffentlichungen (plus diverse Gemeinschaftswerke mit anderen Künstlern und Live-Veröffentlichungen) und fünfzehn Jahre Erfahrung. Das merkt man „Star Treatment“ an – denn es wird solide das geliefert, was man bereits kennt, allerdings auch diesmal in einer leicht weiterentwickelten Form: Melancholischer, teils spiritueller Country Americana-Rock, versetzt mit Gothic Rock-Einfluss und Post Rock-Anleihen.

Achtung: Ohrwurmgefahr!

Einige Ohrwürmer sind daher auch auf „Star Treatment“ wieder vertreten, so der schnieke, stampfende Opener „Come Brave“, das THE SISTERS OF MERCY/ DAVID BOWIE-Crossover „Crystal Palace“ und insbesondere die groovige Westernballade „The Hired Hand“. Es gibt aber auch, wie gewohnt, Material, das mit Ende der Spielzeit schon fast wieder vergessen ist („Crook And Flail“). Zunehmend treibt Edwards die Blues- und Indie Rock-Anteile aus seinen Songs aus, um diesmal Platz zu schaffen für psychedelische Spacerock-Anleihen und folkige Spielereien. Die Richtung, die WOVEN HAND dabei nimmt, zeigt einen Weg auf, an dessen Ende man SWANS („The Hired Hand“) und NICK CAVE („Low Twelve“) erwartet, einträchtig vereint unter einem gemeinsamen Banner der Huldigung von THE DOORS („Go Ye Light“) und DAVID BOWIE („The Quiver“).

Es dürfte etwas weniger sein…

Unterhaltsam und kurzweilig ist „Star Treatment“ ob des musikalischen Talents von Herrn Edwards damit allemal.Damit steht das Werk in der guten Tradition seiner Vorgänger, insbesondere des direkten Vorläufers „Refactory Obdurate“. Allerdings ist bei „Star Treatment“ das Risiko ebenfalls abermals groß, dass ob einiger schwächerer Titel kurzzeitig Langeweile aufkommt („Swaying Reed“) –  und man den Vertrauensvorschuss, den man WOVEN HAND in Form seiner knappen Zeit entgegenbringt, kurzzeitig bereut. Statt derer elf hätten es vielleicht wohl auch acht Songs sein können, die 53 Minuten Spielzeit sind letztlich doch etwas viel.

Scheuklappen sind bitte abzusetzen!

Für Metal-Fans ohne Scheuklappen, aber mit hinreichend Experimentierfreude, ist „Star Treatment“ als unaufdringlicher Ausgleich und zwecks Erweiterung des musikalischen Spektrums, sicherlich interessant. Gerade die neuesten Entwicklungen stehen dem Sound von WOVEN HAND richtig gut und sorgen für mehr Kraft und Biss. Für musikalisch und zeitlich Ausgelastete wird die Zeit, sich mit WOVEN HAND tiefer zu beschäftigen, aber vermutlich fehlen – was auch nicht schlimm ist, da auch „Star Treatment“ eher für den speziellen Geschmack zugeschnitten ist.

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04.10.2016

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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