Yog - Half the Sky
Dominik 
1YOG – ein ungewöhnlicher Name für eine Grindcore-Band. Passt aber wie Arsch auf Eimer, denn die Musik, die die vier Schweizer fabrizieren, ist ebenso ungewöhnlich.
Aber was bedeutet ungewöhnlich in diesem Fall genau?
Erst einmal bedeutet es, dass es sich hierbei nicht um reinrassigen Grind handelt, sondern viele andere Elemente mit eingeflochten werden. Ein bisschen Death Metal, ein bisschen Mathcore, eine Prise Metalcore, stellenweise Versatzstücke aus dem Grunge-Bereich, sowie gewisse Jazz-Einflüsse sind zu vernehmen. Das Ganze resultiert in einem ziemlich verrückten und unkalkulierbaren Cocktail, der immer wieder neue Geschmacksnuancen offenbart. Während man bei den ersten Tracks die vielen Eindrücke womöglich noch etwas sortieren muss, kristallisieren sich im weiteren Verlauf von “Half The Sky“ so etwas, wie typische Trademarks heraus. Diese sind neben zahlreichen verschobenen Rhythmen auch der prägnante Gesang, der sich vornehmlich in Metalcore-typischem Gekeife präsentiert. Auffällig sind zudem die gelegentlich eingestreuten ruhigen Verschnaufpausen, die aber nicht nur zur Erholung dienen, sondern geschickt platziert wurden, um krasse Kontraste zu setzen. Das gelingt dem Quartett ziemlich gut. Fans von DILLINGER ESCAPE PLAN oder FUCK THE FACTS könnten an der Chose durchaus Gefallen finden.
Positiv muss man außerdem anmerken, dass immer wieder eingängige Passagen in die Kompositionen mit einfließen, die strukturierend wirken und dafür sorgen, dass hier nicht das komplette Chaos herrscht. Dennoch ist YOG sicherlich nicht für Jedermann interessant. Teilweise wirken die Tracks insgesamt doch etwas wirr, weil die einzelnen Nummern aus zu vielen eigenständigen Parts bestehen, und so ist “Half The Sky“ schwer zu greifen und für den einen oder anderen womöglich schlichtweg zu anstrengend. Wer aber auf richtig freakige Musik mit unzähligen Überraschungsmomenten steht, sollte hier unbedingt ein oder zwei Ohren riskieren, zumal das Quartett technisch vom Feinsten agiert. Auch die superbe Produktion ist alles andere als selbstverständlich.
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