Bülent Ceylan - Nichts Besonderes

Review

BÜLENT CEYLAN, seines Zeichens stolzer Mattenträger, hat in seinen Comedy-Programmen immer mal wieder musikalische Nummern. Mit „Nichts Besonderes“ hat er einige Songs zusammengestellt und eine CD mit sieben Tracks aufgenommen. Viele Fans werden sich diebisch freuen, für beinharte Metalfans gibt schlichtweg nichts zu entdecken. Der Opener, gleichzeitig Titelsong, ist ein langsamer und sehr schwermütiger Song. Wer BÜLENT CEYLAN schon erlebt hat, weiß, dass er die Essenz des Songs durchaus ernst meint und sich dafür auch nicht schämt. „Viele lachen nur, um nicht zu weinen…willst du ’ne bessere Welt, beginn‘ mit einem, den du selbst im Spiegel siehst…“, die Botschaft kommt an, wird aber nicht jedem vom Hocker hauen und riecht letztendlich auch sehr unangenehm nach Schlager. Als Rausschmeißer gibt es den gleichen Song in der Live-Version und hier macht sich BÜLENT deutlich besser, intoniert rauher und haucht dem Song etwas Leben ein.

Die rockigen und humorigen Stücke im RAMMSTEIN-Arrangement, natürlich ohne den rammsteinschen Bums(!), sind schon unterhaltsamer. Das alte Streitthema „Metal und Witz“ ist somit eröffnet. Gesanglich merkt man BÜLENT auf jeden Fall eine gewisse Erfahrung an, er macht sich in den kraftvollen Stücken nicht schlecht, setzt aber auch keine wirklich nachhaltigen Akzente. Bei „Lieb“ präsentiert BÜLENT seine etwas plumpe Art der Figuren und lässt Mompfred Bockenauer ans Mikro, dieser taucht auch später noch im Duett mit BÜLENT auf. Leider merkt man deutlich, dass die Produktion eben keine klassische Metalproduktion ist (und auch keine sein soll), was leider auf Kosten des Drucks geht. Alles klingt sehr zahm und mit dem Sprechgesang in „Ruh’im Hof“ gibt es sogar einen richtig, nervigen Ausfall. Das Schlusslicht markiert „Geradeaus“, die ruhigen und soundtechnisch glattgebügelten Nummern stehen BÜLENT CEYLAN einfach nicht und auch über die Aussprache – er ist halt aus Monnem! – stolpert man als Hörer.

Wenn man bedenkt, dass die Fans des Komikers ganz sicher nicht alle stahlharte Metalheads sind, dann ist die Platte aber schon wieder tollkühn. Denn was für uns ein laues Lüftchen ist und mit aller Vehemenz nach mehr Extremen und Geschwindigkeit schreit, ist für vom Mainstream weichgespülte Laien sicher ein wahrer Orkan. „Nicht Besonderes“ wird sicher nicht in den Top Ten der Metalplatten 2014 landen, aber Fans von BÜLENT CEYLAN werden ihren Spaß haben und eventuell findet eine/r von ihnen auch darüber zu richtig harter Kost. Wer aber eine kreative Rockplatte sucht, ist mit „Nicht Besonderes“ nicht gut beraten, nur für unerschrockene Fans von BÜLENT CEYLAN zu empfehlen.

07.08.2014

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