Kiss - Sonic Boom

Review

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Wer hätte das gedacht? Noch vor kurzen hieß es aus dem Bandumfeld vehement, eine neue Platte der maskierten Helden, die nach mittlerweile fünfunddreißig Jahren mit ihrer im Grunde unveränderten Live-Show immer noch Millionen Fans mobilisieren und begeistern, wäre aufgrund der veränderten Marktlandschaft nicht zu erwarten. Doch scheinbar hat ein plötzliches Umdenken stattgefunden…

Also: KISS veröffentlichen (endlich!) eine neue Scheibe. Das alleine hat wohl jene Millionen von Fans elektrisiert. „Sonic Boom“ klingt zwar nicht – wie im Vorfeld in typischer Manier großspurig versprochen – wie eine Mischung aus „Rock And Roll Over“ (1976) und „Love Gun“ (1977), zumindest nicht die ganze Zeit. Los geht es mit dem wohl ungewöhnlichsten Song der Scheibe: „Modern Day Delilah“ ist ein harter Rocker mit vergleichsweise modernen Anleihen. Doch schon mit dem folgenden „Russian Roulette“ aus der Feder Simmons‘ geht es wieder wuchtig und traditionell zu. Das fröhliche „Stand“ wird sowohl von Simmons als auch Stanley gesungen und zählt wie auch die Stanley-Nummer „Danger Us“ mit seinem coolen Chorus zu den zahlreichen Highlights auf „Sonic Boom“. Beim schmissigen „All For The Glory“ darf Drummer Eric Singer beweisen, dass auch er (ganz passabel) singen kann. Danach darf auch Ace Frehley-Nachfolger Tommy Thayer (g.) ans Mikro. Der simple Rocker „When Lightning Strikes“ ist nett, mehr aber auch nicht.

Bemerkenswert ist das Fehlen einer klassischen Ballade, wie sie beispielsweise auf dem jüngsten Stanley-Solo-Output „Live To Win“ mehrfach zu hören sind. Der Sound ist erstaunlicherweise gleichermaßen zeitgemäß und trocken, besitzt aber immer unverkennbar die typischen KISS-Trademarks der Siebziger. Auf dem gesamten Album ist dementsprechend auch kein Keyboard zu hören. Abgesehen vom Opener atmet das Album in der Tat den Geist früherer Tage und besitzt kräftige Anleihen aus einer Zeit, in der man die ältere Generation noch mit ein wenig Schminke und harten Gitarren schocken konnte.

Fazit: „Sonic Boom“ ist – trotz oder gerade wegen der schier unermesslichen Erwartung – ein richtig gutes und überzeugendes Album. Nicht mehr, aber ganz sicher auch nicht weniger! Fans sollten sich die limitierte Version mit neu eingespielten Klassikern sowie einer kurzen Live-DVD besorgen. Sie sind wieder da! KISS! Und natürlich werden sie wieder touren…

30.09.2009

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5 Kommentare zu Kiss - Sonic Boom

  1. stendahl sagt:

    Die Lautesten. Verdeck offen, Kühlergrill ein Blitz aus Chrom, Camaro auf 120 mph, Cold Gin, Miss High School.

    8/10
  2. blackchest sagt:

    Nichts Neues, keine überwältigenden Songs, keine Überraschungen. Just Hard Rock.

    6/10
  3. hardtarget sagt:

    die herren sind wohl blank und brauchen wieder kohle ……

    9/10
  4. Anonymous sagt:

    Ganz coole Scheibe! Endlich was neues von Kiss. Unter dem Strich und endlosen Hördurchgängen vermag Sonic Boom wirklich zu überzeugen. Die Songs sind durchgängig stark und nisten sich bleibend im Gehörgang ein. Einziger Hänger ist vielleicht "I’m an animal", mit dem wohl Anleihen an "God of thunder" gemacht werden sollten – was leider nicht ganz gelingt. Ansonsten eine wirklich starke neue Kiss-Platte, die sich einen Dreck um die Trends moderner Rockmusik schert. Zum Glück! Die Herren tun das, was sie am besten können, und es funktioniert immer noch. Es scheint der Band und ihrem Sound gut zu tun, die kreative Kontrolle ganz in Paul Stanleys Hände zu legen. Unter dieser Perspektive ist es erstaunlich, wieviel Platz Gene Simmons auf dem Album erhält. Es scheint also, als hätte sich die kreative Achse dieser grossartigen Band wieder irgendwie zusammenraufen können. Und es ist für einen alten Fan wirklich ein Highlight, Kiss in alter Frische zu hören. Nach elf Jahren des Wartens war es auch höchste Zeit, wieder mal in Erinnerung zu rufen, dass Kiss nicht nur ein Wanderzirkus sind, sondern eine Band, die uns in den langen Jahren ihres Bestehens immer wieder mit neuen, ganz grossen Alben und Songs überrascht und begeistert hat. Vom Debut, Hotter than hell und Love Gun über Lick it up, Crazy Nights und Revenge…Sonic Boom setzt wieder einen drauf. Ein typisches Kiss-Album. Weckt Partylaune und die Lust, einfach ins Auto zu sitzen und Gas zu geben, bis man am Meer ist.
    Bitte nicht wieder elf Jahre bis zur nächsten!

    9/10
  5. niklas2806 sagt:

    Ganz nette Scheibe aber nichts besonderes oder neues. An alte Klassiker kommt Sonic Boom natürlich nicht ran

    6/10