Seremonia - Ihminen

Review

Nur ein Jahr nach ihrem hochgelobten Debütalbum legen die finnischen Psychedelic Rocker SEREMONIA ihr Zweitwerk „Ihminen“ vor, und fast schon wäre ich angesichts dieser kurzen Zeitspanne von einem Schnellschuss ausgegangen und hätte gesagt: Wundert mich nicht!

Da rockt das Quintett um Sängerin und Frontfrau Noora Federley mit dem ersten Track „Noitamestari“ derart unbekümmert, räudig und schlicht los, als ob songschreiberische Kniffe niemals an der Tagesordnung gewesen wären. Das als erster Eindruck ist jedoch irreführend, und der nächste Track „Itsemurhaaja“ setzt zum Glück alles wieder ins Lot: das ist schleichender und düsterer Psychedelic Rock mit spacigen Fuzzgitarren und einer intensiven Rhythmussektion. Dazu passt denn auch der ungekünstelte Gesang von Noora Federley besser, und als Sahnehäubchen gibt es Gitarrensoli oder, besser gesagt, Gitarreneinsprengsel, die wahlweise den Endsechzigern oder einem besonders farbigen Drogenrausch entsprungen zu sein scheinen. In diese Kerbe schlägt auch das lange „Painajaisten Maa“ mit seinem beschwörenden Refrain und den entfesselten Flöten – die im folgenden und zunächst wieder simpel rockenden „Luonto Kostaa“ wieder auftauchen.

Simpel rockend und farbig psychedelisch – zwischen diesen beiden Polen wechseln die anderen Stücke, und ich mache keinen Hehl daraus, dass mir letzterer Teil wesentlich besser gefällt. Wenn schon Psychedelic, dann bitte schön die volle Dröhnung mit Orgeln, Space-Cookies und Luzifer – also rein musikalisch gesehen. Immerhin gelingt die Synthese der beiden Pole zum Ende hin besser, sei es durch die Hinzunahme von Keyboards und Orgeln oder Wah-Gitarren als weiterer Farbtupfer. Und dann gibt es zum Abschluss noch das verstörend mystische „Hallava Hevonen“, ein Albumende wie ein schwarzmagisches Ritual. Grand Finale. „Ihminen“ ist somit unter dem Strich ein gutes Album, das Psychedelic Rock über weite Strecken eindrücklich zelebriert, an anderer Stelle für mich aber auch ein paar Fragezeichen hinterlässt.

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15.10.2013

- Dreaming in Red -

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