Stahlchor - Vorwärts

Review

STAHLCHØR, bei dem Namen zucken sicher einige erstmal zusammen, auch der Rezensent. Die werden doch wohl hoffentlich nicht Richtung RAMMSTEIN oder ONKELZ gehen? Aber Glück gehabt, weit gefehlt: Die Jungs aus dem Saale-Orla-Kreis sind mit ihrer Debüt-EP „Vorwärts“ auf anderen musikalischen Pfaden unterwegs. Thrash ’n‘ Roll mit Einflüssen aus dem Death-Metal-Bereich nennt die Band ihre Musik und trifft damit den berühmten Nagel ziemlich mittig auf den Kopf. Dazu ist man mit deutschsprachigen Texten unterwegs, die insgesamt gesehen absolut in Ordnung gehen. Da bekommt man als Muttersprachler oft ganz andere Ergüsse um die Ohren gehauen.

STAHLCHØR eröffnen ihren Erstling mit dem Titelsong. Stampfig rockig geht es „Vorwärts“, der Refrain ist mitgröhl-kompatibel und die Stimme liegt angenehmerweise im Death-Metal-Bereich. Ist mal was anderes und klingt nach einer interessanten Mischung, das kann man schon so probieren. Hier ist zwar (Achtung Phrase!) noch nicht alles Gold, was glänzt, aber gerade live macht die Mucke sicher richtig Laune. Die Jungs kann man sich sehr gut auf einer Metal-Biker-Party vorstellen. „Werk aus Stein“ erinnert recht stark an MOTÖRHEAD mit einem kleinen Schuss LAY DOWN ROTTEN, gelungen sind hier auch die leicht dissonanten Lead-Gitarren. Ihren besten Song packen STAHLCHØR auf Position vier ihrer EP: Das düstere „Gier“ weiß voll zu überzeugen. Da steht wohl jemand auf die Erfurter MACBETH, oder? Auch die beiden letzten Songs „Reptiloid“ und „Feuersohn“ passen ins positive Gesamtbild der EP. Hier geht es nochmal locker flockig rockig zur Sache, und die SODOM-Anleihen sind kaum zu überhören. Das ist alles simpel und dennoch effektiv gespielt, die etwas stumpfe Produktion passt dazu hervorragend. Abzüge in der B-Note gibt es aber ganz klar für die Ohoho-Chöre im punkig angehauchten „Ruinen“, so etwas sollte man sich beim nächsten Mal lieber verkneifen.

Den Thüringern STAHLCHØR ist mit „Vorwärts“ ein beachtlicher Einstieg gelungen, das kann man mit Fug und Recht behaupten. Da ist zwar ganz sicher noch Luft nach oben, aber das ist ja bei einem Debüt nun wahrlich keine Seltenheit. Wichtig ist, dass die Band Potential hat, darauf lässt sich gut aufbauen.

13.02.2016

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