Ten - Isla De Muerta

Review

Gary Hughes und TEN legen mit „Isla De Muerta“ kein Jahr nach „Albion“ nach. Und bleiben sich dabei schon optisch treu: Stand auf dem Cover des Vorgängers eine tätowierte Airbrush-Queen mit nicht viel mehr als ’nem Schlüppi am Leib inmitten von Stonehenge in Flammen, so nimmt uns diesmal ihre böse Piraten-Schwester ins Visier. Das ist schon nicht ohne, wie sie da leicht windschief und doch dämonisch unterm Dreispitz hervorlugt. So geht Junggesellen-Traum.

Und auch musikalisch gibt es einmal mehr hypermelodischen Rock mit einer ordentlichen Pathos-Kante, dessen größter Trumpf Hughes angenehme Stimme ist. Irgendwo zwischen Bernie Shaw (URIAH HEEP) und Bob Catley (MAGNUM) führt der Chef souverän durch seine Geschichten zwischen Herzschmerz und Abenteuer und erdet die oftmals doch arg kitschigen Stücke TENs hinreichend.

Insgesamt aber ist zu konstatieren, dass die Briten in ihrer langen Diskografie schon Zwingenderes als die „Isla De Muerta“ stehen haben. Das instrumentale „Buccaneers“ zum Einstieg schäumt die Gischt zwar mit großer Geste angemessen für einen potenziellen Freibeuter-Schinken epischen Ausmaßes auf und geht gelungen fließend ins getragene „Dead Men Tell No Tales“ über. Im Weiteren durchschippern TEN diesmal aber einfach zu häufig altbekannte, zu seichte, wenn nicht gar stehende Gewässer, um an eine ordentliche Begeisterungs-Sturmflut denken zu lassen.

„Tell Me What To Do“ ist AOR von der Stange, „This Love“ hätte mit Akzent auch zu den dunkelsten Momenten von Meine/Schenker gehören können und das lange „Karnak/Valley Of The Kings“ ist zwar stolz und aufrecht am Steuer (bzw. im Sattel), mäandert seinem ellenlangen Hintergrund-Solo gleich aber etwas ziellos durch die Melodic-Rock-Welt.

Der vergleichsweise harte Rocker „Acquiesce“, das flotte „The Dragon And Saint George“ und das sehr solide „The Last Pretender“ retten die “ Isla De Muerta“ neben der schieren handwerklichen Klasse TENs zwar vor dem Absaufen und heben sie knapp über den durchschnittlichen Meeresspiegel – sonderlich beeindruckend ragt das Eiland aber nicht aus der Veröffentlichungsflut heraus.

Auf ein Neues, Mr. Hughes!

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27.07.2015

Der metal.de Serviervorschlag

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