Iron Maiden
Das meint die Redaktion zu "The Book Of Souls"

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Klingen sie wie früher? Haben sie sich mit den letzten Alben selbst ein progressives Labyrinth gebaut, in dem sie jetzt feststecken? Sind die Lead-Gitarren wieder gänsehautfördernd? Ach, ganz ehrlich: IRON MAIDEN haben ein neues Album am Start, verdammte Twin-Axt! Wenn die größte Heavy-Metal-Band im Universum mit einer neuen Veröffentlichung um die Ecke kommt, sollten Zweifel, Grübeleien und Vorurteile mindestens bis zum dritten Durchlauf beiseite gepackt werden, sonst kommt Eddy und sperrt dich zum Nachdenken in eine Eiserne Jungfrau. Ja, vielleicht kommt „The Final Frontier“ keiner Marslandung gleich, vermutlich hat sich der alte Charme zuletzt ein wenig verirrt und sehr wahrscheinlich sind und bleiben die Frühwerke unangefochten, aber zunächst heißt es: MAIDEN sind zurück, also erst mal wie ein kleines Metal-Kid, das zum ersten Mal eine eigene Gitarre in der Hand hält, ausrasten und tief, ganz tief in „The Book Of Souls“ eintauchen …

Vorweg: über 90 Minuten sind einfach zu viel, punkt! Da wird aus dem Eintauchen zuweilen ein Verlieren – an der Stelle sind die alten Hasen, wenn auch sicherlich mit gutem Willen, ein wenig übers Ziel hinausgeschossen. Und doch fällt auf, dass IRON MAIDEN „The Book Of Souls“ im Hardcover gebunden haben – die Riffs sind phasenweise direkter und metallischer. Vom progressiven Pfad sind die Briten aber nicht abgewichen, und so passt es schon, wenn dem Gehörten eine gelungene Melange aus älterem Charme und neuer Ausrichtung attestiert wird. Doch wenngleich sich Elemente durchaus als Highlights herauskristallisieren, wirft sich mir auch nach mehrmaligem Hören kein handfester Hit entgegen. Und davon höre ich auf einer neueren Platte wie „A Matter Of Life And Death“ in Form von „These Colours Don’t Run“ und „Brighter Than A Thousand Suns“ beispielsweise gleich zwei. Welchen Song von „The Book Of Souls“ möchte ich immer und immer wieder genießen? Um ehrlich zu sein: Ich weiß es nicht. „Speed Of Light“ hat einen sensationellen Harmoniepart und einen gewissen Oldschool-Vibe. Und sonst? Es gibt keinen Song, der mich enttäuscht, aber auch keinen, der mich umhaut. Möglicherweise muss ich „The Book Of Souls“ noch zehnmal hören, um die Hits zu entdecken, doch da sind wir wieder beim erwähnten Problem: Das Album ist um ein Vielfaches zu lang.

(6/10 | André Gabriel)

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11.09.2015

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2 Kommentare zu Iron Maiden - Das meint die Redaktion zu "The Book Of Souls"

  1. starblind1970 sagt:

    Also ich finde „The Book of Souls“ großartig. Und an alle Nörgler da draußen: bringt zuerst mal 16 Studioalben auf den Markt von denen mindestens 7 als Kultalben gelten und dann schauen wir mal was sich bei euch an Ideen wiederholt……….

  2. mgandalf sagt:

    Für mich das beste Album (Amoled genauso) ich bin Fan seit den 80ern und die alten Sachen sind Kult ! Ganz klar, aber wenn ich ein Album von Maiden am Stück durchhören möchte, nehme ich lieber die ab 2000 und dort entweder Amoled oder Book of Souls