Sólstafir
Das meint die Redaktion zum neuen Album "Ótta"

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SÓLSTAFIR sind eine Ausnahmeband. Punkt. Ob Hype oder nicht, darüber kann man sicherlich streiten, aber Fakt ist: Man wird anno 2014 kaum eine zweite Band finden, die sich derart von allen anderen abhebt, und die mit jedem Album einen großen Schritt nach vorne macht, ohne nicht mehr sie selbst zu sein. Außerdem ist ihr neues, fünftes Album „Ótta“ auch gleichzeitig das fünfte Album der Band, das bei metal.de die volle Punktzahl abgeräumt hat – niemand anders hat das bisher geschafft.

 

Braucht es also noch mehr Gründe, sich dem Album nochmal ausgiebig zu widmen und ein paar Redakteure mehr dazu zu befragen? Sicher nicht! Meine Damen und Herren, das meint die metal.de-Redaktion zum neuen SÓLSTAFIR-Album „Ótta!

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Tja … ich schätze, ich gehöre wohl irgendwie zu denjenigen, die Kollege Sven in seiner Rezension als „Kritiker“ bezeichnet hat – obgleich ich bereits an dieser Stelle ausdrücklich klarstellen möchte, dass „Ótta“ trotz der nachfolgenden Kritikpunkte (die Gejammer auf hohem Niveau sind!) ein hervorragendes Album geworden ist, das ohne Zweifel seinen Platz in meinem Jahres-Olymp bekommen wird. Es bestehen keine Zweifel daran, dass SÓLSTAFIR ihren Klangkosmos einmal mehr erweitert haben – seien das die Postpunk-Einflüsse in „Dagmál“, das wunderbare Klavier-/ Streicher-Stück „Miðaftann“ oder das unglaubliche Banjo im Titelsong.

Dennoch macht sich bei mir nach und nach der Eindruck breit, dass die Unbändigkeit, die ungeschliffene Kreativität „Svartir Sandar“s ein wenig zurückgefahren wurde – vielleicht um der Eingängigkeit Willen, vielleicht weil SÓLSTAFIR sich nun einmal so entwickeln. Entwickelt haben. Natürlich klingt „Ótta“ reif, erwachsen und ein wenig auch wie das Ziel einer Reise, die vier Alben gedauert hat. Aber genau das – das Auf-dem-Weg-Gefühl, die Sehnsucht, Sturm und Drang – kommt mir persönlich auf „Ótta“ zu kurz. Das ändert selbstverständlich nichts daran, dass auch Album Nummer fünf ein atmosphärisch herausragendes, berührendes Album ist – und vielleicht wächst „Ótta“ ja in meinen Ohren in ähnlicher Weise wie „Svartir Sandar“ das tat; bisher überschattet sein Vorgänger aber die Wirkung „Ótta“s.

(Falk Wehmeier | 9/10)

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Die Vorab-Veröffentlichung der Songs „Lágnætti“ mit seinem unwiderstehlichen Piano-Part gegen Ende und des Banjo-Monsters „Ótta“ haben die Vorfreude auf das neue SÓLSTAFIR-Album ins Unermessliche getrieben. Und eben diese enorme Vorfreude bzw. Erwartungshaltung (die im Prinzip nichts anderes als 10/10 Punkte zur Folge gehabt hätte) könnte möglicherweise auch Grund dafür sein, dass nun, nachdem das gesamte Album einige Mal einverleibt wurde, die Ernüchterung zum Vorschein kommt. Denn kaum einer der restlichen Songs hält meinem Empfinden nach das Niveau der eingangs erwähnten Titel oder kommt diesem nur ansatzweise nahe. „Rismál“ plätschert etwas zu nichtssagend vor sich hin, immer mit dem Gefühl, dass sich etwas aufzubauen vermag, sich eine Gefühlswelt offenbaren möchte, doch am Ende geht man bzw. ich leer aus. Auch haben SÓLSTAFIR für meinen Geschmack schon eindringlichere Melodien als in „Dagmál“ geschrieben, wenn auch insbesondere in diesem Song die verstärkte Einbindung von Post-Punk- und Wave-Elementen einen interessanten Fortschritt der Band darstellt. Nur leider erkenne ich hinter dem Song nicht die Magie, die anscheinend der Großteil aller anderen Kollegen hier vernimmt.

Unter der Oberfläche passiert einfach zu wenig, wird nicht die Tiefe geboten, welche auf den Vorgängern noch an vielen Stellen auszumachen war. Ein Großteil der Songs packt mich schlicht und ergreifend einfach nicht richtig, und wenn (beispielsweise die wunderbare Streicher/Klavier-Komposition „Miðaftann“, die für den Eintritt in den neuen Abend steht, um das Konzept des Albums aufzugreifen), dann nur phasenweise, was bei vorherigen Veröffentlichungen aber auch über die gesamte Albumlänge funktionierte.

Bemerkenswert ist aber noch, dass, obwohl das neue Material sowas von nicht Black Metal ist, paradoxerweise permanent ein gewisser Vibe mitschwingt, der die Wurzeln der Band erahnen lässt. Insgesamt ist „Ótta“ aber nicht das, was ich mir von dem Album erhofft habe, wenn auch immer noch ein qualitativ gutes Stück Musik dabei herausgekommen ist, welches die typischen (und einmaligen) Eigenschaften von SÓLSTAFIR überliefert, sich in meiner Sammlung jedoch klar hinter „Köld“ und „Svartir Sandir“, geschweige denn „Masterpiece Of Bitterness“ einreiht, an denen es zwangsläufig gemessen werden muss.

(Richard Mertens | 7/10)

Auf der nächsten Seite lest Ihr die Einschätzungen der Kollegen Eugen Lyubavskyy, Alex Klug und Flo Schörg zu „Ótta“.

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18.09.2014

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