Die Apokalyptischen Reiter - Have A Nice Trip

Review

Galerie mit 20 Bildern: Die Apokalyptischen Reiter - Schrei!Nachten Tour 2023

Die Zeiten, in denen Die Apokalyptischen Reiter nur wütend drauflos geknüppelt und rumgekeift haben, gehören der Vergangenheit an. Der musikalische Einschlag der schon mit „All You Need Is Love“ seinen Anfang gefunden hat, hat auf „Have A Nice Trip“ seine – teilweise überraschende – Weiterentwicklung gefunden. Musikalisch als auch menschlich haben sich die Reiter weiterentwickelt, was deutlich in den Songs zum Ausdruck kommt. Man ist nicht mehr gar so zornig wie früher und versprüht dafür unglaublich viel Lebensfreude. Lasst euch dabei aber nicht von mir in die Irre führen! Die Reiter können immer noch mit bitterer Unbarmherzigkeit einem die Stücke entgegenschleudern. Schon der hasserfüllte Opener „Vier Reiter stehen bereit“, mit seinem einsetzendem Urschrei und aggressiven Drumming, setzt allen Zorn frei. Wer „Unter der Asche“ vergöttert, wird dieses Lied nicht weniger lieben. Kaum hat man sich den ganzen Zorn aus dem Leib geschrien, hinterfragt Sänger Fuchs auch schon den Sinn der eigenen Existenz in „Warum?“, bei dem Andy Classen an der Gitarre aushalf. Jedesmal bin ich wieder von der unsagbaren Wucht der Gitarre und des Schlagzeugs im Refrain fasziniert, über die Sänger Fuchs so erbarmungslos schreit. Die Produktion ist einfach ohne jeglichen Makel und toppt den Vorgänger um Längen. Besonders Sir G’s Schlagzeugspiel ist wirklich beeindruckend. Egal ob Doublebass-Attacken, Hard-Rock-mäßige Beats, die Snare oder all die kleinen Fills und Feinheiten, es ist eine Wonne ihm zu zuhören. Der Junge hat wirklich Goldhändchen … und -füßchen. Hört euch nur die einsetzenden Drums in „Sehnsucht“ an – einfach Wahnsinn. Genial gespielt und perfekt in Szene gesetzt. Was natürlich auffällt sind die vermehrten Folk-Einflüsse und der erhöhte Melodieanteil, der sich am deutlichsten an Fuchs Gesang festmachen lässt. Aber gerade diese Tatsache verleiht so vielen Songs auf „HANT“ jenes mitreißende Feeling. Stücke wie das 80er Metal lastige „Ride On“ oder „Du kleiner Wicht“ mit der Reiter-typischen, sehr dominanten Keyboardmelodie versprühen so viel Frohsinn und Freunde, dass man am liebsten rumhüpfen und tanzen möchte. Mit „We will never die“ ist auch wieder eine Reitermania-Hymne vertreten, die irgendwo zwischen Schlagergesang und Metalinferno rangiert. Mein persönlicher Favorit ist und bleibt aber „Komm“ aufgrund seiner eingängigen, verträumten Melodie und dem harten Refrain. Der aber wohl überraschendste Song des Albums ist das „Die Apokalyptischen Reiter go Buena Vista Social Club“ Liebeslied „Baila conmígo“, komplett mit Flamencogitarren und Bläsern. Mag es beim ersten Mal auch noch so seltsam aus den Boxen schallen, geht von ihm doch eine Magie aus, wie sie nur die Reiter kreieren können. Frei von irgendwelchen Genregrenzen und Scheuklappen bewegen sich die Reiter schon längst in ihren eigenen Sphären, in denen ihnen niemand mehr etwas vormacht. Sie sind und bleiben einzigartig. 2003 ist Reitermania angesagt!

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25.02.2003
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