Juicy Junk - Mission Sungun

Review

Bis jetzt dachte ich immer, dass Düsseldorf ausnahmslos Unheil über das Land bringen würde, sei es nun dieses Teufelsgebräu „Altbier“ oder Weltverbesserer und selbst ernannter Witzbold Campino, der mal dringend eine Kölsch-Infusion bräuchte. Dass es aber auch durchaus hörenswerte Musik aus der Landeshauptstadt gibt, bestätigen die Fünf von Juicy Junk, die sich irgendwo in der Quersumme von Faith No More, Depeche Mode und Linkin Park tummeln. Ob nun ruhige, einfühlsame Balladen, funkige Rocknummern, Nu Metal Hip Hop Stücke oder Synthie-Pop-Rock Kreationen, das Quintett geht sehr variabel und melodiös zu Werke und verquickt treffsicher die einzelnen Stile zu mitsingtauglichen Songs. Durch das sehr gute Songwriting und die Arrangierung der Instrumente sprühen die Stücke nur so vor Dynamik und bauen sich ständig zu ihrem Höhepunkt auf, was das Hören sehr angenehm gestaltet. Herausragendes Markenzeichen ist ohne Umschweife Goldkehlchen Mars, dessen Stimme mich besonders an zwei Protagonisten erinnert: Dave Gahan von Depeche Mode und Mike Patton (ex-Faith No More, Fantomas, Tomahawk). Allerdings führt mich genau dies zu meinen Kritikpunkten. Teilweise fühlt man sich doch musikalisch sehr an Faith No More erinnert, z.B „Nowhere Man“, ohne jedoch jenes unberechenbare Patton’sche Moment zu entwickeln. Das pseudo-freakische Gegacker in „God Knows“ bleibt zwar die unrühmliche Ausnahme, hier würde ein bisschen mehr musikalischer Abstand zu oben genannten Bands gut tun. Was mir im Endeffekt noch etwas fehlt bei Juicy Junk ist der wirkliche Überraschungseffekt, der einem aus dem Sessel hebt. Man ist zwar sehr abwechslungsreich, aber eben auch ein klein wenig vorhersehbar.

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03.10.2003
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