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Gomorra - Reborn Into The Neverwhere

Review

Die Band aus dem Kreis Birkenfeld hat sich ja nicht grad den innovativsten Namen ausgesucht, und so bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, wieviele Bands nicht schon unter dem Stern „Gomorra“ firmiert haben. Da hat es die Nachbarstadt „Sodom“ einfacher gehabt. Dafür gibt es aber Gomorra meines Wissens nach schon mehr als drei Jahre und hat sich fleissig auf verschiedenen Untergrundkonzerten die Finger wund gespielt und sich so in ihrer Gegend einen doch recht guten Ruf zugelegt. Angesichts dieses verwundert es doch, daß bei der gleichzeitigen Präsentation dieser CD die Band sich vorläufig auflöste, was auf den Weggang verschiedener Bandmitglieder zurückzuführen ist. Schade eigentlich, denn die mir vorliegende CD läßt wirklich großes Potential spüren, auch wenn einiges nicht ganz meine Geschmacksnerven trifft. Das obligatorische Intro weiß zu gefallen und der darauffolgende Death Metal Hammer „Bury The Dead“ haut einen einfach um. Ein genialeren Opener kann man sich nicht vorstellen! Melodie gemixt mit Brutalität ergeben hier einen wirklich gnadenlosen Song. Danach stellt sich leider Ernüchterung ein, da die Band einen etwas anderen Ton anschlägt. Klingt wie ein Mischung aus Cathedral und Doors mit einem Schuß Danzig, wobei auf letzteres vor allem die Vocals schließen lassen, die dem Herrn Glenn „Amphetamine“ Danzig sehr ähneln. Es ist aber nicht der Band zuzuschreiben, daß ich diesen Giftzwerg nicht ausstehen kann. Was hier schon angedeutet ist, zieht sich durch die ganze CD: Es werden Stile vermischt, die auf den ersten Blick nicht so recht passen wollen, es aber dennoch meist schaffen, zu harmonieren. So erhält die Band einen durchaus eigenen Stil, der zwar aus kompositorisch manchmal etwas holprig klingt, aber durch Abwechslung zu überzeugen weiß. So findet man neben recht heftigen Death Metal Stücken (das technisch und melodisch sehr gut gelungene „Life“ mit einem recht schnellen Mittelteil oder das recht derbe „Dark Angel“) immer wieder Siebzieger beeinflußte Stücke, die die bereits erwähnte Verwandtschaft zu Cathedral bekunden (z.B. „Supergroove“). Mit „The Other Side“ ist sogar noch ein wirklich schönes Instrumental auf der Scheibe gelandet. Der Sound ist recht roh gehalten, was aber angesichts des Statusses der Band verzeihlich ist. Die Aufmachung ist ansprechend, ärgerlich nur, daß die Texte nur Auszugsweise und nicht komplett abgedruckt wurden. Für mich bleibt somit der einzige Schwachpunkt der CD der manchmal zu Danzig-mäßige Gesang, aber angesichts der Vielfaltigkeit, die hier geboten wird und dem technischen Können der Band, ist das für mich kein größeres Problem.

18.02.1997

Der metal.de Serviervorschlag

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