Neverdream - Souls

Review

Da haben sich die Newcomer von NEVERDREAM aber keine leichte Kost ausgesucht für ihr Debütalbum “Souls 26-04-1986“. Denjenigen, die mit dem Datum nichts anfangen können, sei gesagt, dass dies der Tag war, an dem der Reaktor in Tschernobyl explodierte und viele Menschen mittel- sowie auch unmittelbar das Leben kostete. Schwerer Stoff also, den sich die Italiener da für ihren Progressive-Metal ausgesucht haben.

Ebenso schwer scheint den Römern auch die Umsetzung des lyrischen Konzepts gefallen zu sein. Denn, bei aller Fähigkeit der Musiker ihre Instrumente betreffend, schaffen es NEVERDREAM nicht so etwas wie einen roten Faden in ihre Veröffentlichung zu bringen. Die Ansätze sind zweifellos vorhanden und auch die eine oder andere gute Idee ist auf “Souls 26-04-1986“ zu hören. Die Italiener haben sich zudem bemüht die richtige Stimmung, die dem Thema angemessen ist, zu erzeugen. Das ist ihnen auch sehr gut gelungen. NEVERDREAM (und vor allem Sänger Giorgio Massimi) gehen hier sehr einfühlsam an die Thematik. Was aber Stücken wie “Victims“ oder “Looking The Lies“ fehlt, ist der Wiedererkennungswert, der im Progressive-Metal Bereich ja nicht unwichtig ist.

Auch mit der Produktion von Achim Köhler kann ich mich nicht wirklich anfreunden. Da hat er schon deutlich bessere Arbeit geleistet. Die Keyboards und das Programming sind derart präsent, dass sie der Gitarre den Platz nehmen, die sie bräuchte um sich richtig zu entfalten. So spielt die Gitarre zwar immer hörbar mit, aber hat doch eher eine Nebenrolle zugeteilt bekommen und kann so nicht den richtigen Druck erzeugen, den diese Art von Musik erfordert. Die, in vielen Fällen, interessanten Riffs kommen kaum zur Geltung, was schade ist, da Giuseppe Marinelli doch recht gute Ideen hat.

Primär fehlen den Songs die Melodien, die im Ohr hängen bleiben und die Strukturen in den Songs, die ebenfalls Wiedererkennungswert besitzen. Es klingt teilweise, als wäre ein Part des Songs willkürlich an den nächsten gesetzt worden. Daran sollten die Jungs bis zum nächsten Album arbeiten. Schlecht ist “Souls 26-04-1986“ sicherlich nicht. Aber es wurden in diesem Jahr in dem Bereich bereits sehr viel stärkere Alben (auch im Underground) veröffentlicht, so dass es NEVERDREAM mit ihrem aktuellen Album schwer haben dürften internationale Anerkennung zu erlangen. Progger dürfen natürlich dennoch ein Ohr riskieren.

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29.11.2008

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