Kein Cover

As Divine Grace - Lumo

Review

Was soll ich eigentlich noch über den momentanen Gothic Metal Trend schreiben? Daß er zwar gute Bands hervorbringt, die aber fast alle gesichtslos sind? Daß dadurch Bands wie Paradise Lost Verkaufszahlen bar jeder Vernunft erreichen? Daß man so langsam nicht mehr weiß, was man kaufen soll? Daß man schon gar nicht mehr weiß, welche Band da eigentlich gerade läuft, da sie sich eh fast alle gleich anhören? Das alles ist wohl inziwschen fast jedem bekannt, also zu As Divine Grace: Wie man unschwer an meinem Eingangs-Sermon erkennen kann, handelt es sich um Gothic-Metal, welch freudige Überraschung! Das Label-Info hängt nicht hinter dem Berg mit dem Hinweis, daß hier eine Frau mitsingt, und das Gehirn verzieht sich in die hinterste Ecke des Schädels, wartend, lungernd, angstererfüllt zitternd vor dem nächsten Theatre Of Tragedy-Klon, der sich da durch die Gehörgänge einschleichen mag. Doch das Gehirn kommt nach ein paar Minuten erleichtert hervorgekrochen, zufrieden, daß die ersten Erwartungen (Ängste?) nicht eintreten. Nein, nach Theatre Of Tragedy klingt die Sache weniger, vielmehr könnte man hier The Gathering als dezente Parallele andeuten, ohne jedoch voll ins Schwarze zu treffen. Die Sängerin singt fast ausschließlich alleine, ein männlicher Partner gesellt sich nur sparodisch dazu, grunzt aber nicht, sondern versucht die Töne mit klarer Stimme zu erfassen, was direkt sogar als passend und dadurch als wohlklingend zu erachten ist. Die Sängerin versucht möglischst viel Pathos in ihr Organ zu legen, was zwar machmal einem ein Lächeln auf die Lippen bringt, aber im großen und ganzen doch zusagt. Ab und an wird die Stimme gedoppelt, um einen netten Choreffekt zu erzielen und man fühlt sich an die zarte Stimme der Sängerin von Dismal Euphony erinnert. Zu der instrumentalen Seite: Die Stücke sind meist ruhig, getragen und werden in großen Rahmen vom Keyboard dominiert, die Gitarre kommt zwar nicht zu kurz, hält sich aber im Hintergrund. Eine ab und an verwendete Akkustik Gitarre betont noch mehr die romantische Stimmung dieser Scheibe und man beginnt, sich mit dieser Musik wohl zu fühlen. Die Band erfindet zwar nicht das Rad neu und so fehlt es noch an Eigenständigkeit, nichtsdestotrotz kann man diese Scheibe beruhigt in seine Sammlung einreihen, insofern man einen Hang zu ruhiger, teils epischer Musik hat.

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17.08.1997
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