Enemynside - Let The Madness Begin

Review

„Mee‘ volle‘ ‚öme‘ !!!“ Wir haben in Deutschland zwar keinen radebrechenden Ausguck im Krähennest sitzen, aber dass uns übers „mare nostrum“ wieder kräftig Prügel anstehen ist mehr als ohrenfällig. Dieser italienische Vierer schickt uns mit nem kräftigen Arschtritt zurück in die glorreichen Zeiten der Bay Area und die des guten alten Thrash Metals.

Zeiten, in denen feines und überzeugendes Riffing, treibende Drums und cleane Vocals noch zu verzücken wussten. Und gerade bei den (auch melodiösen) Vocals muss man gleich zu Anfang der Scheiblette an einen gewissen James Hetfield denken. Passenderweise tröstet „Let The Madness Begin“ uns dann auch über das gelinde gesagt höchst zweifelhafte Machwerk “St. Anger“ hinweg.

Das Klampfenduo Cremisini/Bellezza schwingt die Songwritingfeder so überzeugend, wie es Hetfield / Ulrich seit Jahren nicht mehr gelungen ist. Sicher, alles hört sich ein wenig an Metallica zur prä-Black Album Phase an, aber auch wenn sich die vier Amis zurzeit nicht mit Ruhm bekleckern (live machen sie hingegen ne Ausnahme), so waren Alben wie „Kill em all“ und „Master Of Puppets“ doch wahre Göttergaben, an denen wir noch in diesen Tagen unsere helle Freude haben. Und bei einer bloßen Klonierung bleibt es bei Enemynside auch nicht („In Memory Free“ ist allerdings ein waschechter Metallicasong, der sich in der Gestalt auch auf „Puppets“ hätte finden können), scheinen doch immer wieder Xentrix und Anthrax Anleihen durch. So weist etwa „Peace Of Mud“ den Charakter jüngerer Anthrax Alben auf. Dass die Band seit zehn Jahren besteht (wenn auch mit den wohl üblichen Line-Up Wechseln), hört man der Platte auch an.

Technisch ist sie so versiert, dass man sich nicht hinter seinen hehren Vorbildern verstecken muss (vor allem die solierenden Flitzefinger und das gekonnte Drumming machen viel Spaß); zudem besitzen alle Tracks eine große Tiefe, so dass sie trotz der unbestreitbaren Eingängigkeit, auch für den x-ten Durchlauf aufgrund der geringen Abnutzung noch bestens geeignet sind. Einige Längen und kleine Belanglosigkeiten sind noch zu beklagen, auch könnte das Material an so mancher Stelle etwas konsequenter und auch aggressiver umgesetzt werden, aber angesichts der Klasse dieser Debütscheibe, ist davon auszugehen, dass den Jungs diese kosmetischen Korrekturen auf dem nächsten Longplayer gewiss gelingen werden. Produziert ist der Silberling beinahe perfekt : transparent und druckvoll zugleich.

Lediglich der Bass hätte etwas mehr Zuwendung bedurft. Dennoch ist der verdammt starke Gesamtsound ein klarer Pluspunkt. Tja, Leute … das Land der schmackhaft belegten Wagenräder birgt ein ganzes Geschwader an talentierten Thrash Bands und Enemynside spielen dort eindeutig in der Oberliga mit.

Also: Ran an das Teil (und achtet auf die ‚öme‘!).

07.08.2004

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