Unscared - Thrash Is Dead

Review

Komischer Titel, oder? Doch nur auf den ersten Blick hin, denn hier scheint sich jemand gar nicht mit der aktuellen Entwicklung der „Szene“ anfreunden zu wollen und macht das im Titelsong auch unmissverständlich deutlich. Man wettert gegen jeglichen Schindluder der „Internet-Generation“ und noch viel mehr über jene Zeitgenossen, die sich – aus welchen Gründen auch immer – als Thrasher ausgeben, in Wahrheit aber nicht einmal ansatzweise eine Ahnung von den ursprünglichen Ideen und Intentionen dieses Genres haben.

Unter diesem Gesichtspunkt aus macht der Titel selbstredend sofort Sinn, schließlich handelt es sich bei den Heppenheimern UNSCARED keineswegs um irgendwelche „Grünschnäbel“, sondern um langgediente Recken, die ihren Stiefel schon seit zwölf Jahren durchziehen. Und bevor jetzt Typen wie meine Wenigkeit in Panik geraten, weil uns das Ende des Thrash bevorsteht, lassen uns die Jungs von UNSCARED wissen, dass sie in der Tat nur jene „Szene-Helden“ damit gemeint haben und sonst nichts, denn sie selbst lassen zum Glück exakt das Gegenteil von diesem Titel vernehmen.

„Thrash Is Dead“ ist nämlich ein mehr als nur quicklebendiges Thrash-Album geworden, das die Band von einer ungemein starken Seite zeigt. Der Vierer, der aktuell aus Gitarrist Dirk (der auch bei CAST AWAY aktiv ist), Sänger Pino (seit fünf Jahren auch bei WITCHBURNER am Mikro), Bassist Kai und Drummer Christian besteht, hat zwar gut acht Jahre gebraucht, um mit dieser Veröffentlichung startklar zu werden, mit den Aufnahmen selbst jedoch wurde bereits 2009 begonnen und zwar unter der produktionstechnischen Betreuung von Michael Fröhlich, der ebenso bei CAST AWAY tätig ist.

Die von der unterhaltsamen und unmissverständlich „Mo(sh)zart’s Overture“ genannten Einleitung eröffnete Scheibe macht schon nach wenigen Minuten klar, dass hier Profis am Werk sind, denn UNSCARED lassen sofort erkennen, dass sie mit ihren Instrumenten umzugehen wissen. Auch aus ihren Idolen machen sie erst gar kein Hehl, im Gegenteil, man lässt sich ganz offenkundig in die Karten blicken und scheint stolz darauf zu sein.

Kein Problem, denn wer sich an dermaßen unterschiedlichen Stoßrichtungen innerhalb des Genres (und darüber hinaus, denn manche Passagen klingen schwer nach der frühen Thrash/Hardcore-Abteilung) und es dabei schafft, aus all diesen Zutaten ein dermaßen schmackhaftes Menü zu zaubern, muss einfach begnadet sein.

Von daher darf man sich als Thrash Metal-Head, der sich von den alten Helden der Bay Area (von EXODUS über VIO-LENCE hin zu TESTAMENT) ebenso angesprochen fühlt, wie von SLAYER oder NUCLEAR ASSAULT und auch die teutonische Göttlichkeit „SODESTRATOR“ zu ehren weiß, kommt an UNSCARED einfach nicht vorbei! Eins noch zum Schluss: Solange es Bands wie UNSCARED gibt, braucht man erst gar nicht darüber nachzudenken, dass sich das Thrash Metal Genre tot spielen könnte.

29.10.2012

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