Mondvolland - D’Olde Roop

Review

Auf der in anderen Fällen mitunter verzweifelten Suche nach einer halbwegs gelungenen Einleitung kommen einem bei diesem Album so einige Ansätze recht schnell in den Sinn. Sei es das Albumcover, das stark an BURZUMs „Filosofem“ erinnert; die Tatsache, dass die Band aus der Stadt kommt, deren Rheinbrücke vor ziemlich genau 66 Jahren, im Herbst 1944, von Deutschen und Alliierten schwer umkämpft war – Arnheim im niederländischen Gelderland – oder die Feststellung, dass es irgendwie amüsant ist, den Bandnamen mit der typischen van Gaal’schen Aussprache zu intonieren: MONDVOLLAND.
Nun, nach fünf Jahren des Probens sowie der Veröffentlichung von zwei Demos und einer EP – „…Daar Naast De Urthensula“ in 2009 – kredenzt das Quartett mit „D’Olde Roop“ nun einer breiteren Öffentlichkeit sein Debüt.

Mit ihrem von zahlreichen folkigen Passagen durchzogenen Black Metal sind MONDVOLLAND musikalisch mittig zwischen zwei anderen Bands aus ihrer Region, nämlich HEIDEVOLK und FLUISTERWOUD zu verorten. Im Gegensatz zu anderen Bands, die sich das Etikett „Folk“ oder „Pagan“ an ihren (Black) Metal heften, agieren die mit Flöte und Violine aufspielenden MONDVOLLAND bis auf ganz wenige dann doch etwas dick aufgetragene Schunkel-Einschübe erfreulicherweise weit weg von der Seichtheit populärer Musik, dafür mit einem rauen Grundtenor. Daran hat Ask Ty Arctander (KAMPFAR) mit seinem präzisen und wuchtigen Schlagzeugspiel ebenso seinen Anteil wie Sänger Mickeal, der mit kraftvollem Organ sowohl beim schwarzen Kreischen als auch beim schwächer gewichteten Klargesang eine gute Figur abgibt.
Am stärksten klingen unsere westlichen Nachbarn, wenn sie wie bei „De Roep Der Gevallen Helden“ oder „Vastelavond“ fast durchgehend schwarzmetallisch teufeln und die folkigen Anteile noch etwas mehr in den Hintergrund stellen. Aber auch wenn sich wie zum Beispiel bei „De Witte Juffer Van Kernheim“ die Flöte den Platz im Vordergrund erkämpft, schallt es stimmungsvoll aus den Lautsprechern und weckt leise Erinnerungen an SATYRICONs großartiges „Dark Medieval Times“ von deren gleichnamigem Erstwerk.

Mit „D’Olde Roop“ ist MONDVOLLAND ein ansprechendes Debüt gelungen, das ein dominantes und stets präsentes Black-Metal-Fundament mit einer guten Portion Folk vermischt. Bei aller Eingängigkeit wird es fast nie ZU eingängig und auch wenn die meisten Stücke „nur“ gut sind und keines totale Begeisterungsstürme auslöst, weiß dieses schöne Album in seiner Gesamtheit zu überzeugen.

02.09.2010

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