Neck Cemetery - Born In A Coffin

Review

Soundcheck Dezember 2020# 24 Galerie mit 15 Bildern: Neck Cemetery - Europe MMXXIV Tour 2024 in Hamburg

Die Kunde, dass da eine neue, klassisch orientierte Heavy-Metal-Band aus dem Westen der Republik unterwegs ist, machte schnell die Runde. Spätestens seit den ersten Live-Gigs im Frühjahr 2019 dürften NECK CEMETERY eine ganze Menge Leute auf dem Schirm gehabt haben. Klar, mit Yorck Segatz (SODOM) an der Gitarre und dem langjährigen Rock Hard-Redakteur Jens Peters am Mikro sind natürlich auch zwei in der Szene nicht ganz unbekannte Personen mit am Start. Nur ein Jahr nach ihrer gefeierten Drei-Track-Demo „Death By Banging“ ist der Nackenfriedhof nun schon mit seinem Full-Length-Debüt zurück und stellt sich damit der aktuell durchaus starken Trve-Konkurrenz.

NECK CEMETERY – Huldigung alter Helden mit Augenzwinkern

Zu keiner Sekunde macht die Band ein Geheimnis darum, wen sie im jeweiligen Song gerade huldigen. So klingt „Banging In The Grave“ nicht nur dank des Gastbeitrags von Chris Boltendahl stark nach GRAVE DIGGER und in der hymnischen Single „King Of The Dead“ werden RUNNING WILD sogar namentlich erwähnt. Billige Kopie also? Mitnichten, wissen NECK CEMETERY doch genau wie viel Augenzwinkern nötig ist, um eben dies nicht zu sein, aber auch ab wann es zu viel werden und ins alberne abrutschen würde. Gekonnter Spagat, Jungs!

Natürlich werden nicht nur teutonische Heldentaten bedacht, auch diverse NWOBHM Bands standen – vor allem mit ihren Frühphasen – offenbar Pate für den Sound der Herren aus NRW. Dabei muss man ehrlich zugeben, dass Jens Peters kein neuer Bruce Dickinson ist, manchmal auch daneben liegt, allerdings durchaus mehr drauf hat, als so mancher Sänger heutiger Kult-Kapellen zu seinen blutigen Anfangstagen. Trotz reichlich vorhandener Mitgröhl-Refrains, die u.a. auch an HELLOWEEN zu Keeper-Zeiten erinnern, macht der Fünfer übrigens erfreulicherweise nicht den Fehler, übermäßig cheesy zu klingen.

NECK CEMETERY machen dabei auch deutlich, dass es keinen Rumpelkisten-Sound braucht, um authentisch zu klingen, denn „Born In A Coffin“ schafft es, ordentlich aus den Boxen zu drücken und trotzdem 80er-Feeling aufkommen zu lassen. Auch am Rest der Präsentation gibt es nichts zu meckern. Vom coolen Logo bis hin zum authentischen Schwarz-Weiß-Cover-Artwork, das dem Charme der immer etwas kruden Eigenkreationen der Achtziger erstaunlich nah kommt, stimmt eigentlich alles.

Kurzweilig und bockstark – „Born In A Coffin“

NECK CEMETERY machen einfach das, worauf sie Bock haben: Ihren eigenen Helden der 80er so gut zu huldigen, wie es ihnen möglich ist – mal schnell, fast thrashig, oft aber auch hymnisch im Mid-Tempo verankert. Dabei gewinnen sie weder einen Innovationspreis, noch ist „Born In A Coffin“ ein Meilenstein für die nächsten zehn Jahre. Aber Yorck, Jens und Co. haben einfach ne Menge Bock und transportieren ihren Spaß dabei bis in die heimische Anlage. Heraus kommt ein schnörkelloses aber eben auch bockstarkes und verdammt kurzweiliges Heavy Metal-Album, das jeder halbwegs an traditionellem Material interessierte Metalhead gehört haben sollte.

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13.10.2020

"Time doesn't heal - it only makes you forget." (Ghost Brigade)

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2 Kommentare zu Neck Cemetery - Born In A Coffin

  1. BlindeGardine sagt:

    Schönes Heavy-Metal-Album mit einigen echt coolen Nummern und einem allgegenwärtigen Augenzwinkern. Der Peters ist in der Tat manchmal etwas wackelig und klingt zudem extrem deutsch, macht seine Sache aber sonst ganz gut. Insgesamt kann man als Heavy-Metal-Fan wirklich nicht meckern und das Album scheint ja auch allgemein gut anzukommen. Sogar das Deaf Forever hatte lobende Worte, auch wenn die sich natürlich verkniffen haben zu erwähnen, für wen Jens Peters arbeitet ;).

    8/10
  2. doktor von pain sagt:

    Ich habe das Album günstig geschossen und bin davon nicht so begeistert. Gute Ansätze sind vorhanden, doch so richtig zünden will bei mir lediglich der letzte Song „Sisters of Battle“. Der Rest ist nur ganz okay, mehr nicht. Da ist noch Luft nach oben.

    6/10