Sölicitör - Enemy In Mirrors

Review

Galerie mit 16 Bildern: Sölicitör - Hell Over Hammaburg 2025

Gates Of Hell Records – ein absoluter Perlentaucher, wenn es um traditionellen Heavy Metal aus Übersee geht, haben mit SÖLICITÖR und ihrem Debütalbum „Spectral Devastation“ bereits im Jahr der Pandemie zugeschlagen, doch inzwischen hat sich das Quintett um die nicht nur stimmlich imposante Erscheinung Amy Lee Carlson auch außerhalb der amerikanischen Westküste einen Namen gemacht. So war die Band unter anderem auf dem diesjährigen Hell Over Hammaburg zu Gast, die stets für ihre Auswahl erlesener Underground-Perlen bekannt sind. Keine Frage, SÖLICITÖR treffen auch mit ihrem Neuwerk „Enemy In Mirrors“ den Zeitgeist zwischen traditionellen Ansätzen, mächtig staubigem Speed Metal und einer Prise Schwärze.

Verbesserte stimmliche Bandbreite

Dabei funktioniert die Bandzusammenstellung aus griffigem Songwriting, tollen Leads und einer nochmals verbesserten stimmlichen Bandbreite von Carlson herausragend. Dies macht „Enemy In Mirrors“ zu einem durchweg spannenden Album, das, trotz unterschiedlichen Ansätzen, mit seinem staubtrockenen Gitarrensound stets in der Basis verwurzelt bleibt. Die Vorab-Single „Iron Wolves Of War“ ist das wohl bissigste Stück des Albums und präsentiert die Frontfrau in entfesselter Aggressivität. Genauso kann sie aber auch emotional episch und erinnert in diesen getragenen Momenten manchmal ein wenig an Ida Hauklund (u.a. TRIOSPHERE), während sie wenige Momente später wieder die fiesen Krallen ausfährt und wieder stärker an CHASTAIN andockt.

In jedem Fall haben es SÖLICITÖR verstanden, diese Bandbreite vollständig auszunutzen und Carlson sowohl zwischen Gift und Galle („Iron Wolves Of War“), kauziger Epik („Spellbound Mist“, „Black Magick“) oder treibendem Whiskey-Dampf mit MOTÖRHEAD-Anleihen („Crimson Battle Beast“) perfekt zu positionieren. Was dazu Patrick Fry und Matthew Vogan an den Gitarren zum Besten geben, kann ohnehin nur als erhaben gelten. Im Vergleich zum Vorgänger ist „Enemy In Mirrors“ vollmundiger produziert, setzt aber entwicklungstechnisch genau da an, wo man auf dem Debüt aufgehört hatte.

Der Schmutz ist etwas ab

Tatsächlich ist der Schmutz des Auftaktwerkes mit „Enemy In Mirrors“ ein wenig ab und auch die klassischen Speed-Metal-Anteile, mit Leder und Nietengurt durch die Wand preschend, sind zugunsten epischerer Aufbauten etwas gewichen. Und doch bleibt die Authentizität mit der SÖLICITÖR agieren nicht auf der Strecke. Heavy-Metal-Spirit inklusive. Das zweite Album der Band aus Seattle ist der so oft zitierte logische Entwicklungsschritt, der auch hochgezogene Brauen abseits des Keep It True auslösen könnte. Zu wünschen wäre es ob des starken Outputs in jeder Hinsicht.

15.09.2025

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 38104 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

2 Kommentare zu Sölicitör - Enemy In Mirrors

  1. Lysolium 68 sagt:

    Geile Band. Kannte die noch nicht und bin begeistert. Diese Mischung aus speedigen Passagen, Epic Metal und dieser klasse Sängerin überzeugt total. Daumen hoch!!!

    9/10
  2. metal-maniac sagt:

    Den verlinkten Song finde ich ziemlich geil. Online kann man die Scheibe wohl erst nächsten Monat hören…