Year Of The Goat - Trivia Goddess

Review

Soundcheck September 2025# 9 Galerie mit 24 Bildern: Year Of The Goat - Tour 2025 in Würzburg

Wir schreiben das Jahr 2025 und der große Hype um das Revival des Okkult Rock bzw. des Heavy Rock im Allgemeinen ist vorbei. YEAR OF THE GOAT sind immer noch da und auch die anfangs gerne gezogenen, aber eigentlich schon damals unsinnigen Vergleiche mit GHOST erübrigen sich längst. Qualität setzt sich durch und nach quälenden sechs Jahren Wartezeit ist der Nachfolger zu „Novis Orbis Terrarum Ordinis“ endlich da. Nachdem auf dem Debüt „Angel’s Necropolis“ bereits Gott getötet wurde und auf der letzten Platte sein Sohn den Höllenthron bestieg, fragt man sich natürlich, was jetzt auf „Trivia Goddess“ noch kommen soll. Finden wir es gemeinsam heraus!

YEAR OF THE GOAT – Jetzt mit was ganz anderem?

Es kommt, was praktisch kommen musste. YEAR OF THE GOAT sagen, frei nach Monty Python: „And now for something completely different“. Auf „Trivia Goddess“ beschäftigt man sich mit Hexenverfolgung – aber eben auch mit der Geschichte der Frauen innerhalb der abrahamitischen Religionen allgemein, womit sich eben doch eine Verbindung zu „Angel’s Necropolis“ und „Novis Orbis Terrarum Ordinis“ ergibt.

Mit „The Power Of Eve“ fällt der Einstieg im Vergleich zum eher schleppenden „Subortus“ dieses Mal deutlich leichter, denn die fast schon leichtfüßige Nummer mit ihren Flöten und dem treibenden Rhythmus zündet direkt. Mit den eingesetzten Chören bleibt der zuletzt liebgewonnene sakrale Anstrich zwar, klingt aber weniger nach Gospel und den amerikanischen Südstaaten, sondern passend zum gewählten Thema deutlich europäischer.

Auffällig dabei: YEAR OF THE GOAT verschießen dabei keinesfalls ihr Pulver bereits am Anfang, sondern steigern sich praktisch von Song zu Song. Der straight rockende Titeltrack kommt dabei schon deutlich düsterer daher als der Opener, beschwört dabei eine Göttin aus der griechischen Mythologie. „Kiss Of A Serpent“ geht im Duett in Richtung Stoner Rock, statt staubtrockener Repetition überzeugt die Nummer aber mit ihren leidenschaftlichen Soli und dem extrem tanzbaren Finale.

Richtig magisch wird es aber mit „Mét Agwe“, denn es wird nicht nur instrumental extrem atmosphärisch, vielmehr packt Thomas Sabbathi eine seiner besten Gesangsleistungen überhaupt aus. Wem das nicht unter die Haut geht, dem ist wohl auch nicht mehr zu helfen. Die acht Minuten vergehen praktisch im Flug und bilden eine Art Herzstück in der Mitte des Albums.

Das flotte „The Queen Of Zemargad“ bringt zum richtigen Zeitpunkt wieder ordentlich Tempo rein, das euphorische „Alucarda“ war vielleicht als Standalone-Single etwas zu sperrig, kann seine Magie aber im Albumkontext völlig entfalten. Wem bisher die doomige Schlagseite fehlte, der wird in „The King Of Damnation“ fündig, das außerdem mit einem mitreißenden Refrain aufwartet. Mit „Crescent Moon“ und „The Witch Of The Woods“ endet das Album für Band-Verhältnisse geradezu locker-flockig – ungewohnt aber auf keinen Fall weniger gut.

Stilistisch wildert man wieder mal in allem was der klassische Rock der 60er und 70er zu bieten hat, pickt sich dabei aber natürlich nur das beste raus, von DEEP PURPLE über COVEN bis BLACK SABBATH. Dabei gelingt ihnen das Kunststück, dass die Platte einerseits Old School klingt, aber trotzdem so viel Druck entfaltet, wie moderne Produktionen. Respekt!

Spaß beim Anbeten des Gehörnten – „Trivia Goddess“

Nein, YEAR OF THE GOAT haben in den sechs Jahren seit dem letzten Album nichts verlernt. „Trivia Goddess“ klingt großartig, rockt, groovt und verführt natürlich zur Anbetung des Gehörnten, indem deutlich dargestellt wird, wer eigentlich in der Geschichte die wirklichen Verbrechen, in diesem Fall vor allem am angeblich „schwachen Geschlecht“, begangen hat.

Abseits von allen geschichtlichen und okkulten Thematiken macht „Trivia Goddess“ einfach Spaß, erscheint fast ein bisschen zu spät, da es über weite Strecken bestens in den Sommer passt. Düstere Musik im strahlenden Sonnenschein? Absolut! Vielleicht werden die Schweden immer ein Geheimtipp bleiben, an der Qualität ihrer Alben liegt es definitiv nicht, denn auch ihr neuester Output steht seinem Vorgänger in absolut nichts nach. Einfach nur großartig!

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12.09.2025

"Time doesn't heal - it only makes you forget." (Ghost Brigade)

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2 Kommentare zu Year Of The Goat - Trivia Goddess

  1. Lysolium 68 sagt:

    Das ist eines der wenigen Alben auf die ich dieses Jahr wirklich sehnsüchtig gewartet habe.

  2. dritsec sagt:

    Nach dem zweiten und dritten Durchlauf kann ich nur sagen, die Songs gewonnen immer mehr. Ein sehr gutes, starkes Album. Man entdeckt immer wieder neue Details und einige Songs setzen sich umgehend im Kopf fest

    9/10