Iron Maiden
Das meint die Redaktion zu "Senjutsu"

Special

Wie ist dein Eindruck von der Scheibe?

Olaf: „Senjutsu“ ist ein wirklich tolles Werk geworden. Besser als der Vorgänger. Die klassische Maiden-Phase ist vorbei. Seit „A Matter Of Life And Death“ haben Maiden ihren Stil geändert. „Senjutsu“ begeistert mich vom ersten Moment an und bietet viele urtypische MAIDEN-Momente integriert in den neuen Stil der Band. MAIDEN zitieren sich häufiger selbst auf dieser Scheibe, was aber gar nicht stört, sondern purer Fanservice ist. Zudem zeigt sich, was für geniale Songs aus der Zusammenarbeit von Bruce und Adrian entstehen und das Mr. Gers perfekt darin ist, klassisches MAIDEN-Material zu schreiben.

Björn: Der erste Eindruck war nicht gut, habe ich immer wieder rangetastet und musste aus diversen Gründen aber nach fünf oder sechs Songs abbrechen. Aber das Album wird zum Ende hin stärker und gerade die drei Zehnminüter am Ende sind groß und dann kann das Album auch insgesamt in Ruhe reifen.

Dominik: Mit „Senjutsu“ liefern IRON MAIDEN ein weiteres ebenso großartiges wie relevantes Album ab. Die progressive Ausrichtung wird das Quintett wohl nicht mehr ablegen. Das knackige „Days Of Future Past“ fungiert als einziger Fingerzeig in eine Zeit, als die Band überwiegend deutlich kompaktere Songs geschrieben hat. Wer damit klarkommt, wird mit „Senjutsu“ glücklich. IRON MAIDEN gelingen ein weiteres Mal zahlreiche mitreißende Epen, die gespickt sind mit eingängigen Melodien. Noch dazu singt Dickinson so entspannt und kraftvoll wie lange nicht mehr. Mit seiner Gesangsleistung steckt er immer noch 99,9 Prozent aller anderen Metal-Sänger locker in die Tasche. Bei den Gitarrensoli wiederum stacheln sich Dave Murray, Janick Gers und Adrian Smith gegenseitig zu Höchstleistungen an.

Hans: Entspricht weitestgehend meinen Erwartungen. MAIDEN sind einfach zu routiniert, um schlechte Songs zu schreiben, aber es reißt mich auch nur wenig vom Hocker und manche Passagen kommen einem doch sehr bekannt vor. Besonders die letzten drei Nummern sind deutlich zu lang geraten und über weite Strecken passiert einfach zu wenig, um diese Länge zu rechtfertigen. Dafür liefert Bruce Dickinson seine stärkste Gesangsleistung seit Langem ab. Er quält sich nicht mehr bis in höchste Höhen, dafür glänzt er in den mittleren Stimmlagen umso mehr.

Jannik: Leider beeindruckt sie mich nicht wirklich. Dass die Band sich seit den 80ern ein ganzes Stück weiterentwickelt hat, ist in Ordnung und auch gut so, aber irgendwie bleibt nur sehr wenig wirklich hängen.

Jürgen: IRON MAIDEN versuchen eine Brücke zwischen den frühen Werken und der zweiten Phase mit Bruce Dickinson zu bauen. Das gelingt bei einigen Tracks durchaus, bei manchen Nummern wirkt der Ansatz ausufernd und zieht Lieder unnötig in die Länge. Der Eindruck ist ähnlich wie bei „The Book Of Souls“. Ein gutes Album, aber keine überragende Scheibe.

Marc: „Senjutsu“ ist das bisher ambitionierteste Album von IRON MAIDEN. Mehr als je zuvor hat sich die Band in ihr eigenes Revier zurückgezogen, will und muss niemandem außer sich selbst noch etwas beweisen. Gerade bei Steve Harris scheint aber der Ehrgeiz erwacht zu sein, das eigene Vermächtnis zu definieren. Das hört man dem Album an. Es steckt voller IRON MAIDEN-Trademarks, die bis zum Abwinken ausgereizt werden. Dass die warme Produktion eine gewisse Gleichmäßigkeit in den Sound bringt, ist da ein zweischneidiges Schwert, durch das die letzten 30 Minuten etwas ermüdend wirken.

Philipp: Ich sehe meine Erwartungen bestätigt. „Senjutsu“ bietet die typischen MAIDEN-Melodien. Im Vergleich zu den Vorgängern geht der neueste Output aber noch stärker in Richtung Langstrecke, worunter naturgemäß die Eingängigkeit leidet. Da hat sich kein Song herauskristallisiert, der mich so mitnimmt, wie zuvor „When The Wild Wind Blows“ oder „Empire Of The Clouds“. Das Album ist zwar auf einem guten Niveau und hat nicht nur dank der Reminiszenzen an frühere Großtaten Charme, aber dennoch hält der Spannungsbogen nicht über die vollen 80 Minuten.

Colin: IRON MAIDEN erfinden sich abermals neu. Sie werden keine Hits mehr in vier Minuten Länge veröffentlichen, soviel sollte klar sein. IRON MAIDEN 2021 ist vielmehr ein Gesamtkunstwerk, das sich keinerlei Vorgaben oder Erwartungen beugt. Steve Harris macht halt das, worauf er Bock hat. Dickinson und Smith sind auf der anderen Seite für die Hits zuständig und MAIDEN sind und bleiben somit MAIDEN. Schön finde ich, dass Bruce Dickinson wieder mehr singt und weniger schreit. Die Querverweise zur eigenen Vergangenheit passen da ebenso ins Bild, wie die Anleihen an den 70er Prog aus Großbritannien.

Michael: Im Grunde hat sich meine Erwartung/Befürchtung durchweg bestätigt. Es ist immer noch IRON MAIDEN, daher landen sie zwangsläufig ein paar gute Hooks und hauen auch nette Riffs raus. Aber das ist das mindeste, was ich von MAIDEN erwarte.

Johannes: Eigentlich genau der oben beschriebene. Das Album ist typisch MAIDEN und bricht genau im richtigen Maße nach links und rechts, oben und unten aus.

Galerie mit 32 Bildern: Iron Maiden - Wacken Open Air 2023

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11.09.2021

"Irgendeiner wartet immer."

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1 Kommentar zu Iron Maiden - Das meint die Redaktion zu "Senjutsu"

  1. Werner sagt:

    Danke für das Special, welches ich heute erst entdeckte.
    Interessante Gedanken!
    Ich bin ja nun auch seit März 1982 als Maidenfan unterwegs und höre ebenso wie ihr am liebsten die alten Klassiker –
    bis 1986.

    Damals haben sich Maiden mit jedem Album schier neu erfunden – und einmalig in der Rockgeschichte ist für mich die Number of the beast.

    Die Alben seit der Reunion finde ich allesamt gut bis sehr gut und stellenweise saugut, kann aber das Material und die Alben eigentlich nicht auseinander halten und sagen welcher Song von welchem ist, da da so viel selbst zitiert und aus dem Baukasten neu zusammengesetzt wird, daß für mich da seit 25 Jahren nichts wirklich Neues mehr komponiert wird.

    Kaufen tue ich trotzdem schön brav weiter – nur wegen David Michael Murray fing ich 82 an selber Metal zu machen und für mich sind Maiden Familie – und seit ich die 84 mal selbst kennenlernen durfte nach dem Powerslave Konzert in Heidelberg – ist das aus meinem Leben gar nicht mehr wegzudenken.

    Seit bitte nicht sauer auf mich – für mich war es der größte Fehler, daß Janick Gers in die Band kam –
    seitdem ist Maiden nicht mehr Maiden. Bin daher nach 1995 nicht mehr auf die Konzerte, da mich das Gehampel von dem Mann einfach nur nervte und der vieles ins Lächerliche zog.

    Murray und Smith waren für mich das perfekte Duo im Metal – und sind es heute noch.