Behemoth - Zos Kia Cultus (Here And Beyond)

Review

Galerie mit 28 Bildern: Behemoth - The Deathless Summer Tour 2023 in Karlsruhe

Nach ihrer Wandlung vom traditionellen Black Metal zum brutalen Death Metal haben Behemoth für mich ziemlich an Reiz verloren. Gut, technisch und produktionstechnisch gesehen war die Musik absolut einwandfrei vorgetragen und war ab und an schon mal das richtige Ventil, um der Aggression freien Lauf zu lassen. Insgesamt gesehen waren die beiden letzten Scheiben aber einfach zu unspektakulär, als dass ich sie hätte regelmässig in meinem Player rotieren lassen wollen. So war ich auf „Zos Kia Cultus“ zwar doch noch ziemlich gespannt, besonderes hohe Erwartungen hatte ich aber nicht. Und nachdem die ersten Klänge der Scheibe ertönten, wurde meine Erwartung leider bestätigt, ich hatte einfach das Gefühl „Thelema. 6 Part II“ zu hören. Recht durchschnittlicher bis guter Death Metal der rohen Sorte mit Nergals beeindruckenden Growls und einer astreinen, druckvollen Produktion stimulierte zwar meine Gehörgänge, konnte mein Interesse aber nicht sonderlich bei Laune halten. Bei näherer Betrachtung kristallisierten sich aber doch ein paar richtig geniale Highlights auf dem Album heraus, die es ungemein aufwerten. „As Above So Below“ beeindruckt mit vorzüglich gewählten Wechseln zwischen getrageneren und brutalen Parts und wartet mit einem absoluten Hammer Riff auf! Das Lied gibt sogar genügend Freiraum, so dass sich eine mystische, beklemmende Atmosphäre entfalten kann, die auf dem restlichen Album zwar auch vorhanden ist, da aber nur peripher aufgebaut wird. Der absolute Killer Song auf „Zos Kia Cultus“ ist aber zweifelsfrei „No Sympathy For The Fools“! So ein abartiges Monster an Energie und Power, solch eine vertonte Brachialität und eine derartig barbarische Erbarmungslosigkeit in Form von metallischen Klängen begegnet einem wirklich nur selten! Damit übertreffen die Polen sogar fast den Knaller „Chant For Eschaton 2000“ von ihrem 99er Album „Satanica“, was ich eigentlich kaum für möglich gehalten hätte. Darüber hinaus entdeckt man hie und da immer wieder mal kleine Einsprengsel, die Behemoth-untypisch sind, wie z.B. recht melodische Gitarrensoli in „Here And Beyond“ und in „Zos Kia Cultus“ (ebenfalls ein hammergeiles Lied!) oder das stark industrial-lastige Zwischenspiel „Hekau 718“. Wer weiss, was uns in Zukunft also alles erwartet, der vorsichtige Schritt von „Thelema.6“ zu „Zos Kia Cultus“ war aber definitiv der richtige Weg, auch wenn man sich noch zu sehr an die alte Vorlage gehalten hat. So liegt mir mit der neusten Veröffentlichung von Behemoth eine Scheibe vor, deren Qualität zwischen leicht überdurchschnittlichen 6 und göttlichen 10 Punkten schwankt.

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09.03.2003
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